Benecke schildert eindrücklich Fälle von sadistischen Gewaltverbrechen, anhand derer sie die Grundlagen der zugrundeliegenden Psychopathologien aufzeigt und erklärt. Als forensische Psychologin unterscheidet sie Merkmale von Sadismus und Gewalt, von einvernehmlichem und übergriffigem BDSM Verhalten. Dass einvernehmliche, sichere BDSM Praktiken keine Krankheiten und keine psychischen oder sexuellen Störungen sind, beschreibt sie sehr deutlich.
Zu den beschriebenen und verurteilten Gewalttätern zeigt sie klar die zugrundeliegenden Persönlichkeitsgeschichten und -typen auf. Die Ausführungen zu Macht, Besitz, Narzissmus, Gewissen und Selbstkontrolle sind, obwohl das Buch 2014 geschrieben wurde, gerade auch im Hinblick auf gegenwärtige narzisstisch- machtbesessene Gewaltherrscher besonders interessant.
Ein interessantes, zuweilen schwerverdauliches Buch, das in der Schilderung der Fälle manchmal etwas langgezogen wirkt, aber sehr informativ ist.