Wer Murakami liest, taucht in Welten fern unserer Realität ein. Er stolpert in Geschichten voller Wunder und Fantasie. Die Story kurz und ungefähr erzählt: Ein verliebter Junge folgt seinem Mädchen in eine Stadt, in der er seinen Schatten ablegen muss. Die Mauern, die jene Stadt umschließen, lassen nicht zu, dass man die Stadt wieder verlässt. Einzig die Einhörner, die jene Stadt als einzige Tiere bevölkern, dürfen im Grünen vor der Stadt weiden und werden vom Wächter am Stadttor am Abend zusammen getrieben. In dieser Stadt gibt es eine Bibliothek, wo abgelegte Träume verwaltet werden. Diese versucht der Junge zu lesen. Und nach der Arbeit spaziert er mit dem Mädchen durch diese Stadt voller grauen Menschen. Er wähnt sich glücklich mit seinem Mädchen wieder vereint zu sein. Wie Murakami diese Stadt zum Leben bringt, in filigranen Sätzen und surrealer Magie fordert er unsere Fantasie, und beschert uns geschriebene Bilder wie die: Wenn es kalt wird, und es wird sehr kalt in dieser Stadt, sterben alte und schwache Einhörner. Weiter im Plot: Doch als der Junge merkt, dass sein Schatten ohne ihn sterben wird, wagt er eine abenteuerliche Flucht. Bald darauf beginnt der Mann nun wieder mit Schatten einen Neuanfang, eine Tätigkeit in einer Bibliothek. Als neuer Direktor sieht er sich mit einem Vorgänger konfrontiert, der ihm erscheint. Und da ist noch der rätselhafte Junge, der ihm einen genauen Plan der Stadt der abgelegten Schatten aufzeichnet. Diese Erzählkulisse, die Murakami uns da auftischt, sie ist grandios, phantastisch und surreal. Und obwohl ich sonst Bücher mit Einhörnern umgehe, dieses habe ich verschlungen, es ist magisches Erzählkino von der feinsten Sorte und spannend bis zum Schluss.