Eine junge, starke Frau in finanziell misslicher Lage erbt weit weg vom nächsten Dorf ein altes Anliegen mit dunkler Vergangenheit. Das klingt nach Spannung und Gruselfaktor?
Leider nein. Die Geschichte plätschert über viele Seiten ein bisschen dahin, erzählt vom dicken Kater, der Schatten anfaucht, von der Hauptfigur, die zwar kein Geld hat, aber dennoch Essen für sich und eben genannten Kater besorgen muss und von ihren Sorgen, was andere von ihr denken könnten, wenn sie sich die Haare nicht gekämmt hat und kein Makeup trägt. Zwischendurch erkundet sie das Haus, das nur in vereinzelten Räumen über Stromanschlüsse verfügt. Sie erschreckt sich an Geräuschen rund ums Haus und macht ab und zu eine Erkundungstour auf dem Anliegen. Lange Rede, kurzer Sinn: langweilig.
Man dümpelt so durch die Seiten und nimmt die Geschichte zwar wahr, schafft es aber nicht, so richtig einzutauchen. Auch das Verhalten der Hauptdarstellerin scheint oft nicht nachvollziehbar, teilweise sogar richtig einfältig. Nach rund ⅔ des Buches nimmt die Geschichte dann doch noch Fahrt auf und vermochte mich zu unterhalten, wenn auch nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Obwohl ich ein riesiger Angsthase bin, wenn es um Geistergeschichten geht – und ich darum auch kaum Spukgeschichten lese – schaffte es dieses Buch nicht, bei mir den Gruselfaktor hervorzurufen. Auch dann nicht, wenn ich es abends im Bett und nur mit der Nachttischbeleuchtung gelesen habe.
Der Fluch von Ashburn House ist der Versuch einer Gruselgeschichte, der insgesamt nicht funktioniert hat, der aber dennoch Spannungsmomente für nebenbei bereithält.