Ein Kriminalroman, der den/die aufmerksame/n LeserIn belohnt.
Ungewohnt “urchig” und trotzdem sehr vertraut verstrichen die Zeilen vor meinen Augen, nicht zuletzt Dank der Szenerie der Stadt Bern und des näheren Seelands. In diesem kurzweiligen Roman liegt ein Mord vor, scheinbar ohne genaues Motiv. Schemenhaft richten sich die Spieler in diesem Unheiligen Kabinett auf, sie warten geradezu den/die LeserIn auf eine falsche, oder vielleicht auch die goldrichtige Fährte zu führen.
“Der Richter und sein Henker” überzeugt mit Scharfsinn, ungeahnter Charaktertiefe und dem Wettlauf gegen die Zeit des alternden Kommissars Bärlach, der trotz seinem schweren Stand, doch noch einen ungeheuren Hunger auf Gerechtigkeit mit sich führt.
Deshalb, und auch weil dieser Krimi ohne Netzhautscans, Datenbanken und Fingerabdruckabgleiche auskommt, verdient “Der Richter und sein Henker” 5/5 Bücher.