Spannend und wichtig ist gleich zu Beginn die Definition von High Performance. Mich zum Beispiel hat der Begriff zuerst abgeschreckt, weil ich weder etwas von der “nur vom zu Tode arbeiten kommt etwas”-Mentälität halte, noch von einer reinen “ich red mir alles schön”-Haltung.
So war ich positiv überrascht: Brendon Burchards Definiton ist recht ganzheitlich und basiert auf Forschungsergebnissen von Umfragen sowie qualifiziert ausgewerteten Interviews.
Die sechs High-Performance-Gewohnheiten sind gut strukturiert und erklärt, werden jeweils mit einem grösseren Praxisbeispiel illustriert und sind je nach Unterkapitel mit kleineren Beispielen ergänzt. Daneben enthält jedes Kapitel Fragen für die Standortbestimmung sowie klaren Vorgaben und Stolpersteinen für die erfolgreiche Umsetzung im Alltag. Die sechs Gewohnheiten sind alters- und berufsneutral, dafür jedoch auch nicht für ein spezifisches Berufs- oder Interessensfeld heruntergebrochen.
Es ist klar ein Ratgeber-Buch - wer sich also über zeitweise etwas langfädig empfundene Passagen und Zitate leicht nervt und es nicht mag, wenn auf weiterführende Materialen und Kurse verwiesen wird, lässt lieber die Finger von diesem Buch.
Auch wichtig: Hier erhält niemand ein Heilmittel, nach dessen Lektüre man ein High Performer ist. Es alles ist lernbar, also geht es darum, sich die Fragen zu stellen und effektiv neue Gewohnheiten zu etablieren. Insbesondere Letzteres ist nicht mit einem Mal oder nach einer Woche erledigt. Es braucht ein Ziel sowie klare Vorgaben (dafür sind die Hilfestellungen im Buch) gepaart mit Sinn, Werten, einer Menge Neugier und Disziplin (die hat jeder selber beizutragen). Für mich persönlich eine spannende Lektüre, die mir die eine oder andere neue Gewohnheit ermöglicht hat.
Anmerkung: Ich habe das Buch in der Originalsprache gelesen (Englisch), aber da ich das Buch auf BookCircle.ch nur in der deutschen Version gefunden habe, habe ich meine Rezension nun bei dieser Version und entsprechend auch auf Deutsch geschrieben.