Skelton Place, England, 2018: Als die schwangere Saffy und ihr Mann Tom ins einstige Cottage ihrer Großmutter Rose ziehen, ahnen sie noch nicht, welch dramatische Ereignisse dort auf sie warten. Denn bei den Renovierungsarbeiten werden im Garten zwei Skelette entdeckt. Alles deutet auf einen vor langer Zeit begangenen Doppelmord hin. Aber wer sind die Opfer? Und was ist damals im Jahr 1980 wirklich geschehen? Saffy und ihre Mutter Lorna beginnen zu recherchieren und kommen dabei dunklen Familiengeheimnissen auf die Spur…
“Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich” stammt aus der Feder von Claire Douglas, deren Romane ich immer wieder gerne lese. Diesmal konnte mich die britische Autorin sogar zum ersten Mal vollends überzeugen und durchweg begeistern.
Schnell war ich mittendrin im spannenden Geschehen, bei dem sich mehrere Zeitebenen und Perspektiven zumeist im Präsens abwechseln: Lorna und Saffy, die eine schwierige Mutter-Tochter Beziehung führen, Großmutter Rose mit ihrem jüngeren Ich und Koch Theo, der sich von seinem despotischen Vater zu lösen versucht. Seine Verbindung zu den drei Frauen wird später offenbart. Die Figuren sind gut gezeichnet und nach und nach erfahren wir mehr über die Vergangenheit - was sich allerdings als recht schwierig erweist. Denn Rose, die früher im Cottage lebte, leidet mittlerweile an Demenz und gibt nur rätselhafte Antworten. Dennoch versuchen Saffy und Lorna mehr herauszufinden…
Das Ganze entwickelt sich rasch zu einem packenden, atmosphärischen und twistreichen Whodunnit-Krimi. Zwar eher langsam und ohne viel Action, aber mit einem wirklich clever konstruierten Plot. Die einzelnen Fäden und Erzählstränge werden dabei geschickt miteinander verknüpft und wir erleben so manche Überraschung - bis die einzelnen Puzzleteile endlich ein vollständiges Bild ergeben und das Rätsel der Skelette gelöst ist. Was mir auch gut gefallen hat, ist die einfühlsame Darstellung der Alzheimer-Krankheit. Ich fühlte mich durchweg bestens unterhalten und konnte das Buch bis zum Epilog kaum aus der Hand legen.
Insgesamt kann ich daher “Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich” uneingeschränkt empfehlen. Eine packende, twistreiche und geschickt konstruierte Story, für die ich begeisterte 5 Büchersterne vergebe.