Als Jacintha “Jack” Cross spätnachts von der Arbeit nach Hause kommt, findet sie ihren Ehemann tot vor seinem Computer. Gabe wurde brutal ermordet. Jack bricht zusammen und kann nicht glauben, was sie sieht: Ihr geliebter Gabe tot!
Die Beamten, die ihre Aussage aufnehmen und den Mord untersuchen, verdächtigen Jack, etwas mit dem Mord an Gabe zu tun zu haben. Jack flieht knapp vor der Verhaftung und macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder.
Ruth Ware hat nach einem für mich eher durchzogenen letzten Buch nun mit “Zero Days” wieder einen rasanten und spannenden Thriller abgeliefert. Weg von ihrem üblichen Schema, Thriller in dem Umfeld einer Familie, hat die Autorin jetzt ein neues Gebiet betreten.
Schon der Einstieg in die Geschichte ist rasant. Jack Cross und ihr Ehemann Gabe Medway sind die Inhaber von Crossways Security. Die Sicherheitsfirma testet Sicherheitssysteme und Jack bricht dafür in Firmen ein. Jack an der Front und Gabe als Hacker im Hintergrund. Der neuste Auftrag, der als Start in die Story dient, ist packend beschrieben und puscht nicht nur das Adrenalin von Jake hoch, sondern auch den Puls der Leser. Dieser klettert noch höher hinauf bei der Passage, als Jake ihren Ehemann ermordet vorfindet.
Ruth Ware hat ein Händchen dafür, die Verzweiflung und die Trauer einer Figur so zum Leser zu transportieren, ohne dass es aufgesetzt oder rührselig wirkt. Jack sieht sich nicht nur mit dem brutalen Mord an Gabe konfrontiert, sondern wird auch verdächtigt, etwas damit zu tun zu haben. Was sie da durchmacht, kann man sich gut vorstellen. Diese enorme Trauer und gleichzeitig die Verdächtigungen der Polizei.
Ich hatte ziemlich schnell einen Verdacht, in welche Richtung es gehen könnte und wer Gabe ermordet hat. Doch da hat mich die Autorin überraschen können. Ich gestehe, ich liebe diese Plot-Twists, die die Handlung komplett drehen.
Jack wächst völlig über sich hinaus und ihre Flucht an der Grenze des Unmöglichen. Sie zeigt nämlich Fähigkeiten, die nah an der Irrealität sind. Trotzdem ist es nie so, dass ich das Gefühl hatte, was sie tut, ist unmöglich oder unrealistisch.
Ruth Ware kann schreiben und als einzigen Kritikpunkt hätte ich es begrüsst, wenn die Identität des Täters erst etliche Seiten später festgestanden hätte. Erfreulicherweise wird es jedoch auch nach Kenntnis dieser Identität nicht langweilig für den Leser.