Amélie, eine Innenarchitektin, verheiratet und Mutter eines kleinen Jungens hat gerade eine grosse gesundheitliche Krise überstanden. Diese Erfahrung hat sie aber innerlich sehr aufgewühlt und sie spürt, dass sie ihr Leben verändern muss, um sich wieder zu finden.
Sie trennt sich vor ihrem Mann, den sie seit dem Gymnasium kennt, und betreut ihren kleinen Sohn jede zweite Woche. Die Veränderungen und das Alleinsein sind schwieriger als gedacht. Der Roman beschreibt das Auf und Ab des Lebens und der Gefühle im ersten Jahr nach der Trennung. Sie hat an ihrer Seite altbekannte und neue Freunde und Freundinnen, die sie moralisch unterstützen. Die aktuelle Situation kreuzt mit Rückblenden zurück zu Gewalterfahrungen bei der Geburt ihres Sohnes und bei gynäkologischen Untersuchungen. Amelie muss wieder lernen sich und ihrem Körper zu vertrauen.
Das Buch liest sich gut, hat mich berührt und mich nachdenklich gestimmt. Es spielt zudem in der Bretagne, die ich persönlich sehr mag. Es ist ein Roman, aber die gynäkologischen Gewalterfahrungen beruhen auf persönlichen Erfahrungen der Autorin, die dieses gesellschaftliche Tabu thematisieren wollte.
Laure Manels Bücher sind nur auf Französisch erhältlich, aber auch für Nichtmuttersprachler geeignet. Ich kann dem Inhalt folgen, auch wenn ich nicht alle Wörter kenne.