Der Titel hat viel versprochen, aber wie @Steffi und @AnMiko hats mich nicht begeistert und ist für mich ziemlich flach zu Ende gegangen.
Wie geschieht der Übergang vom Tochtersein zum Muttersein, und dann vom Muttersein zum Alleinsein, wenn die Kinder ausgezogen sind? Doris Knecht beschreibt den Alltag eines Übergangs, von Loslassen und neu entwerfen, von Rückblenden und alltäglichen Missgeschicken. Die Kinder ziehen aus, die Wohnung ist zu gross, zu teuer, jetzt wird Inventar gemacht, rausgeschmissen, Abschied genommen und zugleich neugestaltet. Ihr Thema ist:
«Die Angst, die ich hatte, (..) dass eine Frau ohne Mann nichts ist und dass sie, wenn dann auch ihre Kinder nicht mehr bei ihr wohnen, selbstverständlich in einem Meer aus Einsamkeit ertrinkt.» (205) Die Protagonistin staunt selbst, wie es ihr gelingt, nicht als Alleingelassene sitzenzubleiben, wieder einmal unbeachtet, sondern zuversichtlich mit Hund in einer kleineren Wohnung zu einem neuen, gelasseneren Lebensabschnitt aufzubrechen.
Der Roman beschreibt anschaulich die Gedanken und Kämpfe einer Alleinerziehenden, die nicht auf Rosen gebettet ist und sich mutig in einen neuen Lebensabschnitt hineinwagt. Gut zu lesen, amüsant, manchmal etwas flach und spannungslos.