Zwei ältere Menschen, eine Frau und ein Mann, sind es satt, einsam zu sein und wagen es, zusammen dagegen anzugehen. Ohne sich gegenseitig zu bedrängen, einzuengen und vor allem ohne sich um das, was Nachbarn etc. davon halten und tuscheln.
Abbie ist 70, verwitwet und einsam. Ein paar Häuser weiter wohnt Louis, ebenfalls verwitwet. An einem Tag klingelt Abbie bei Louis und fragt ihn, ob er hin und wieder die Nacht bei ihr verbringen würde. Im Bett liegen und sich gegenseitig erzählen.
Abbie mag nicht mehr einsam sein und findet, wie will nicht mehr darauf achten, was die anderen denken. Louis steigt darauf ein und so erzählen sie sich ihr Leben. Von ihren Ehepartnern, ihren Kindern, Schicksalsschlägen und von sich selbst. Sie fangen auch an, zusammen etwas zu unternehmen, ganz ruhig und beschaulich. Dann gibt es eine Wendung. Gene, Abbies Sohn, hat Eheprobleme. Seine Frau zieht aus und so kommt Jaime, der Enkel für eine Weile zu Abbie. Weiterhin pflegt Abbie den Kontakt mit Louis. Gene goutiert das Verhältnis nicht.
Die Geschichte entwickelt sich beschaulich, langsam, schön erzählt. Auch der Hund, den Louis kauft mit dem Gedanken, er tue Jaime gut, passt sehr gut in den Plot. Es ist einfach und macht Freude, die Gespräche der beiden Menschen “mitzuhören” und man kann sich darin einfach treiben lassen. Es gibt viele gute Gedanken darin, die vermutlich viele selbst gerne umsetzen würden. Darin finden wir uns als Leser:in wohl gut.
Manchmal war es mir etwas to much, was mich aber bei diesem kleinen, feinen Buch nicht gestört hat, es hat sehr gut dazu gepasst.
Die Sprache ist ebenfalls einfach, passend. Es ist ein gutes Buch, für ein paar angenehme Lesestunden, wenn man sich nicht mit schwerer Kost herumwälzen möchte. Kleinformatig mit ca, 200 Seiten ist es im Nu gelesen.
Nicht jeder findet heraus, was er im Leben machen will, so wie du. - Aber ich habe es ja auch nicht getan. Ich habe bloss damit gespielt.
Was hast du neulich zu mir gesagt? Dass man das Leben der anderen nicht reparieren kann? - Das galt für dich sagte sie. Nicht für mich. - Verstehe, sagte Louis. - Ach, jetzt geht es mir schon besser, weil du neben mir liegst und weil ich mit dir reden kann.