Barbara, Elisabeth, Anna, Martha: getrennt durch mehrere Jahrhunderte, verbunden durch ihre walser Herkunft, durch ihre Entschlossenheit und Stärke. Vom Lötschental ins Berner Oberland, vom Berner Oberland in den Kaukasus und von dort zurück in die Schweiz und weiter nach Kanada: Therese Bichsel hat gewohnt gründlich recherchiert und zumindest die Lebensgeschichten der letzten drei Frauen sind, besonders durch Briefe, gut dokumentiert. Lediglich Barbara, die von Armut gezeichnete junge Walliser Bäuerin, die im 14. Jahrhundert über die Wetterlücke ins “Tal der lauteren Brunnen” aufbricht, ist rein der Feder Therese Bichsels entsprungen. Sie schildert Barbaras Nöte und Hoffnungen und den entbehrungsreichen Alltag allerdings derart einfühlsam und eindringlich, dass ich die Wärme des Herdfeuers, das Donnern der Lawinen und die Freude über eine kurze Rast an einem glucksenden Bächlein förmlich gespürt habe. Und noch dankbarer dafür bin, an einem sicheren Ort sesshaft sein zu dürfen.
