Als mir gesagt wurde, dass ich bei der Leserunde zu diesem Buch mitmachen kann, habe ich mich riesig gefreut. Es geht um all die Regeln, Zwänge und Normen der heutigen Gesellschaft. Bricht sich jemand das Bein, wird er bedauert und niemand zweifelt an seiner Geschichte. Fällt jemand aufgrund einer psychischen Erkrankung aus, wird man belächelt. Man soll sich doch nicht so anstellen. Psychische Erkrankungen gibt es nicht.
Ich finde es unglaublich stark von der Autorin, dass sie genau darauf hinweist. Bereits zu lange wurde dieses Thema totgeschwiegen. Man erwähnt es nicht in Gesprächen, es könnte ja die Stimmung versauen. Mit ihrem Buch möchte die Autorin genau das verhindern. Man soll darüber reden. Man soll solch eine Erkrankung ernst nehmen.
Das Buch würde ich so ziemlich allen empfehlen. Es bringt zum nachdenken und zwingt den Leser sich auf das Thema, auf die Geschichte, einzulassen. Vielleicht hilft es auch, ein wenig eine Ahnung zu haben, was man tun kann, wenn man selbst oder ein Bekannter von einer psychischen Krankheit betroffen ist. Das Buch wird vom Schreibstil her wohl nicht mein Lieblingsbuch werden, jedoch mindert es die Geschichte nur minim. Es lässt sich gut und fliessend lesen. Anfangs wird man etwas brauchen, um reinzukommen, danach reisst das Buch einen mit sich mit.