Zum Autor: Titus Müller 1977 in Leipzig geboren und dort auch aufgewachsen. Er ist Schriftsteller, Historiker und hat sich vor allem durch historische Romane einen Namen gemacht.
Zum Buch: «Das zweite Geheimnis» ist das zweite Buch einer Spionage-Trilogie. Es fesselt von Beginn weg und lässt deutsche Geschichte lebendig werden. Fiktive Personen werden geschickt mit damals effektiv existierenden Personen wie Erich Honegger oder Willy Brand, um nur zwei zu nennen, integriert. Obwohl die Bürgerinnen und Bürger der damaligen DDR vom Staat in verschiedenen Bereichen massiv gefördert oder «gezüchtet» wurden, z.B. im Sport, konnten sie ihre Leistungen nur bedingt über die Grenzen hinaus präsentieren. Gegenseitige Spionagetätigkeiten der BRD und der DDR schürten misstrauen bis auf höchste wirtschaftliche und politische Ebenen auf beiden Seiten. Historische Begebenheiten wie die Weltfestspiele der Jugend wurden zu Propagandzwecken missbraucht. Die Enttarnung des Spions Günter Guillaume, der im engsten Kreis von Willy Brand tätig war, wird geschickt eingeflochten. Kurz: Der Wechsel zwischen ruhigen Erzählsituationen mit Szenen aus dem normalen Leben, in denen die Gefahr spürbar wird, ist enorm spannend.
Zitate aus dem Buch (passend zur Weihnachtszeit): «Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft macht atheistisch. Aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.»
Zum Cover: Vor dem Brandenburger Tor ein Plakat mit der Aufschrift «ACHTUNG». Davor Sicherheitspersonal, ein grüner Trabi mit dem Kennzeichen Harz (Sachsen-Anhalt). Dieses Bild steht für mich symbolisch; «Hier kommt keiner durch»!
Fazit: Diese Mischung aus Spionageroman, historischen Elementen und Beschreibungen alltäglicher Begebenheiten werden zu einer Geschichte vereint, die mich ungemein gefesselt hat. Leserinnen und Leser, die an historischen Romanen interessiert sind, kann ich dieses Buch, respektive die ganze Trilogie nur wärmstens empfehlen.