Eine Frau verlässt ihren Mann. Sie realisiert, wie sehr er sie unterdrückt hat. Sie bemerkt, dass sie schwanger ist. Er will sie nicht gehen lassen. Stellt Forderungen bezüglich des gemeinsamen Kindes. Bedroht sie. Wird gewalttätig. Trotz allem versucht sie ihren Weg zu gehen. Das klingt nach einer sehr alltäglichen Geschichte. Aber was Simone Hirth daraus macht ist alles andere als alltäglich. Die Frau ist Eva, der Mann ist Adam.
Eva flieht also aus dem Paradies und landet in der Gegenwart… und zwar in Österreich. Wie Simone Hirth hier mit biblischen Motiven spielt ist wirklich aussergewöhnlich. Zum Beispiel das immer wiederkehrende Symbol des Apfels. Natürlich steht er für die Selbsterkenntnis, aber auch für Zusammenhalt und Unterstützung zwischen den Frauen und für weibliche Selbstbestimmung (so spricht Eva die Schlange von jeglicher Schuld frei). Und trotzdem (… oder gerade dadurch) entsteht eine Aktualität und Dramatik, die einen beim Lesen nicht mehr los lässt. Die ganze Tragik des Patriarchats wird hier deutlich. Von Anbeginn der Zeit bis heute erleben “Evas” diese Situationen und müssen mit Überheblichkeit, Bedrohung und Gewalt fertig werden. Gänsehaut pur… mehr als einmal.
Und weil dies so ein wichtiges Thema ist, sollten wir uns noch intensiver damit beschäftigen, nicht wahr? Eva geht da mit gutem Beispiel voran und liest und liest und liest… . Und die Liste dieser Bücher gibt es dann als Anhang dazu. Also, der SUB wächst… .