Nach dem von ihm verursachten Unfalltod seiner schwangeren Frau Sandra sucht der Sozialarbeiter Marc Lukas die Bleibtreu-Klinik in Berlin auf, die auf dem Gebiet der neuartigen Gedächtnisforschung damit wirbt, unangenehme Erinnerungen tilgen zu können. Kurz darauf beginnt sein Leben in seinen Grundfesten zu erbeben: Seine Wohnung bewohnt jemand anders, die Klinik ist spurlos verschwunden, seine tote Frau taucht wieder auf und eine mysteriöse Patientin der Bleibtreu-Klinik behauptet, er schwebe in allerhöchster Gefahr. Bald verliert Marc den Überblick, was real ist und was nicht und beginnt den Verstand zu verlieren. Er weiß nicht mehr, wem er trauen soll, seinem hilfsbereiten Schwiegervater, seinem gerade aus der Psychiatrie entlassenen Bruder Benny oder dessen Therapeuten Professor Haberland (erfahrenen Fitzek-Lesern noch aus dessen Vorgängerroman “Der Seelenbrecher” bekannt).
Und wie Marc Lukas ergeht es auch dem Leser. Fitzek gelingt es mit Bravour, eins ums andere mal in die Irre zu locken und extreme Spannung und Rätselraten beim Leser zu erzeugen. Bis kurz vor Schluß wird nicht wirklich klar, was da mit Marc Lukas passiert und die Auflösung ist “Fitzek-like” sehr phantasievoll und trotzdem in sich schlüssig.
Eine Zeitlang hatte ich beim Lesen des Thrillers das Gefühl, an den Film “The Game” mit Michael Douglas und Sean Penn erinnert zu werden, wo Douglas in ein Spiel hineingerät, in dem die Grenzen zwischen Realität und Imagination zu verschwimmen scheinen. Doch dieses “déjà-vu” war werder störend, nocht bot es einen Hinweis auf die Auflösung in “Splitter”.
Fitzek ist eindeutig ein Meister seines Fachs und kann es locker mit den arivierten englischsprachigen Autoren des Psychothriller-Genres aufnehmen. Was mich dieses mal davon abhielt die volle Punktzahl zu vergeben, waren die eine oder andere überzogene Wendung und nicht wirklich vollkommen schlüssige Aufklärung einzelner Ereignisse im Romanverlauf sowie die letzte Begegnung Marc Lukas mit Prof. Haberland, die mir zu unrealistisch war und einfach nicht zum Buch gepasst hat.
Aber am Gesamtlesespaß haben auch die paar Einschränkungen nicht wirklich etwas abbrechen können und so kann ich dem neugierigen Leser einen hochspannenden, absolut kurzweiligen und wirklich guten Psychothriller versprechen.