Dies ist Paul Austers persönlichstes Werk, ein autobiographischer Kraftakt anhand der Geschichte seines Körpers. Allein schon diese Herangehensweise, sein persönlich Erlebtes am eigenen Leib festzumachen, liest sich faszinierend. Auster erzählt in Du-Perspektive, im Präsens, was zu Beginn befremdlich anmutet, aber schnell in ein tiefes Gefühl der Identifikation umschlägt. Narben, Fäuste, nackte Füsse. Autounfälle, Abhängigkeiten, Abtreibungen. Grosse Trauer und die grosse Liebe. Schonungslos ehrlich und ungeschönt lässt uns Auster an seinem Leben, seinen Lieben, seiner Körperlichkeit teilhaben. Das Meisterhafte, das mich schon bei seinen Romanen fesselte, kommt in diesem Buch ganz besonders zur Geltung: Diffuses, Ungesagtes, Verborgenes wird durch seine Sprache sicht- und fühlbar.