Für Antonia geht schon bald ihr grosser Traum in Erfüllung, dazu muss sie jedoch noch das praktische Jahr absolvieren. Dafür sucht sie sich einen speziellen Ort aus, was ihrer Mutter gar nicht gefällt. Wieso muss es ausgerechnet Afrika sein? Doch Toni, wie Antonia von allen genannt wird, möchte mehr über ihre Wurzeln erfahren und diese liegen nun mal in Afrika. Weder ihre Mutter, die berühmte Ärztin Ricarda Thomasius, noch ihre Schwester Henny bringen sie von ihrem Vorhaben ab. So macht sie sich mit dem Schiff auf zu ihrer neuen Aufgabe. Damit sie die Passage überhaupt bezahlen kann, heuert sie als Krankenschwester an. Dort lernt sie den geheimnisvollen Ben kennen, von dem sie sehr angetan ist. Als er von Bord geht, scheinen sich ihre Wege zu trennen. In Afrika angekommen, tritt Toni in die grossen Fussstapfen ihrer Mutter. Die bestens eingerichtete Klinik behandelt jedoch nicht jeden und so startet Toni ein neues Projekt und baut ein einfaches Spital für die arme Bevölkerung, sowie das ihre Mutter früher bereits gemacht hat. Auch zu Hause in Berlin überschlagen sich die Ereignisse, die Cousine Frieda möchte aus den strengen Vorschriften der Grafschaft ausbrechen und bezahlt dies fast mit ihrem Leben. Henny, Tonis ältere Schwester und ihre Mutter verstehen sich immer besser und Henny scheint endlich ihr grosses Glück gefunden zu haben. Doch als Toni vermisst wird, wird die Familienidylle jäh zerstört.
‘Die Töchter der Ärztin – Zeit der Sehnsucht’ ist ein mitreissender historischer Roman, der den Leser von Beginn weg an sich bindet. Ein spannender Schreibstil machen das Lesen sehr angenehm. Die Geschichte der beiden Schwestern Toni und Henny wird in zwei Erzählsträngen erzählt, was eine gute Abwechslung gibt. Die Hinweise bei den Kapitelüberschriften geben einen guten Hinweis, an welchem Ort und zu welcher Zeit das Kapitel handelt. Auch wenn es sich bei diesem Buch um das erste Band einer Reihe handelt, baut diese auf der Reihe ‘Die Ärztin’ auf. Doch dieses Buch lässt sich unabhängig davon lesen und man findet sich sehr gut zurecht, ohne die vorhergehende Reihe gelesen zu haben.
Die beiden Hauptcharaktere Toni und Henny sind sehr sympathisch. Beide leben ihren Traum und kämpfen auch dafür. Nichts und niemand kann sie davon abbringen. Spannend fand ich, dass beide denselben Beruf wie ihre Mutter gewählt haben. Toni weiss sehr gut, wie sie unangenehmen Situationen begegnen muss. Dieser Doktor Lancaster ist wirklich sehr aufdringlich, aber Toni weiss gut mit ihm umzugehen. Manche Situationen lassen Platz zum Schmunzeln, den auf diese Eingebungen muss man zuerst kommen.
Ein sehr gelungener Auftakt zur Reihe rund um die beiden Schwestern. Der nächste Band hat bereits den Weg auf meine Wunschliste gefunden. Ein mitreissender Reihenauftakt für kurzweilige Lesestunden.