Hannig’s Buch bietet ein Programm zur ‘Sinnfindung’ im Beruf. Er richtet sich an all jene, die neue Impulse für ihr Berufsleben suchen - oder schon ganz den Tritt und den Sinn verloren haben. Es ist ein eigentliches Kursprogramm, bei dem man bereit sein muss, sich auf die vielen Aufgaben einzulassen - und dies in Offenheit und Ehrlichkeit - es geht nicht ‘auf die Schnelle’ - und vor allem hat man am Ende kein ‘Pfannen fertiges Produkt’ - sondern, wie es der Titel nahe legt, einen Kompass, der die Richtung angibt - auch dann muss man noch ‘in die Gänge kommen’, will man wirklich etwas verändern!
Hannig empfiehlt, sich für die Arbeit mit dem Buch eine einwöchige Auszeit zu gönnen - er schlägt ein Kloster vor, damit sowohl der Rückzug gewährleistet ist, als auch tatsächlich eine Untebrechung stattfindet. Zudem ist dort meist jemand vor Ort, den man bei Bedarf um ein (klärendes) Gespräch bitten kann.
Nach der Einführung bietet Hanig erste Schritte zur Vorbereitung, erst darauf wird die eigentliche Auszeit angetreten. Man soll rechtzeitig anreisen, damit man sich eingewöhnen und auch ‘herunter fahren’ kann, dann rechnet der Kurs mit drei sehr arbeitsintensiven Tagen und zwei weiteren zum Ausklingen - oder weiter arbeiten, sollten die drei Tage nicht ausreichen. - Drei Tage fand ich ehrlicherweise recht ambitioniert… auch wenn Hannig klar macht, dass es nicht darum geht, alles gründlich mit dem Verstand zu sezieren, sondern Zugang zur Sprache des Herzens und der tieferen Wirklichkeit aufzunehmen, so braucht es m.E doch genügend Zeit und Freiraum, dass man sich nicht Druck macht oder auf die Schnelle die Aufgaben löst - und an der Oberfläche hängen bleibt…
Der Abschluss bilden dann Tipps für die Umsetzung im Alltag. Dabei ist Hannig nüchtern genug, um festzustellen, dass viele, zurück im Alltag, sich wieder mit dem Status-quo arrangieren und im Alten verharren. Wie gesagt, das Buch bietet viel - doch die Umsetzung nimmt es einem nicht ab!
Immer wieder lässt Hannig seinen christlichen Hintergrund in Beispielen oder Bibelstellen durchblicken, jedoch nicht im ‘missionarischen’ Sinn. Für die eigene Umsetzung, Sinn- oder Beruf(ung)sfindung ist es weder Voraussetzung noch sonst relevant.
Ich selber habe den Titel als eBook gelesen - was jedoch recht mühsam ist. Es gibt viele Aufgaben, wofür Hannig ein Tagebuch empfiehlt, aber auch solche zum Hineinschreiben (Listen) dies ist zwar auch auf dem Reader möglich - doch eher mühsam zum Wiederfinden und Lesen - zumal eins aufs andere aufbaut und verknüpft werden soll.
Das Buch ist sehr empfehlenswert - als ANSTOSS - man darf einfach nicht erwarten, dass danach die Welt schon Kopf steht - das eigentliche Engagement beginnt erst danach - sofern man dazu bereit ist….