Ein Landgut im beschaulichen England der 50er-Jahre, bewohnt vom verwitweten Philatelisten Colonel de Luce und seinen drei Töchtern, umsorgt von der Köchin Mrs. Mullet und dem dienstbaren Geist Dogger. Der Schauplatz führt uns in die Zeit der klassischen Kriminalromane à la Agatha Christie und hat mit der jüngsten Tochter Flavia doch eine erfrischende und überraschende Protagonistin parat. Wieviele 11-Jährige gibt es schon, die ein hauseigenes Chemielabor ihr Eigen nennen können, wo sie sich im Speziellen ihrer Leidenschaft - dem Erforschen und Herstellen unterschiedlichster Gifte - widmen? So erstaunt es auch nicht, dass sich alle entsetzt abwenden, als Flavia eines Morgens eine Leiche im Gurkenbeet entdeckt; nur sie selbst nicht. Ihre Neugierde ist entfacht, sowohl bezüglich der chemischen Prozesse als auch der Frage, wer den ungebetenen Besucher vom Vorabend wohl gemeuchelt haben mag. Erfinderisch, aufgeweckt und ab und an etwas vorlaut ist sie dem zuständigen Inspektor immer eine Nasenlänge voraus.
Eine herrlich extravagante und von der ersten bis zur letzten Seite unterhaltsame Alle-Age-Geschichte, die doch auch eine gute Portion Ernsthaftigkeit in sich trägt. Und Flavia de Luce wird keineswegs als Klischee einer hyperintelligenten Heldin gezeichnet, sondern bleibt doch immer ein Mädchen, das ihren Platz in der Welt sucht und mehr durch Vorwitzigkeit als durch Deduktion besticht.