Ich mag die Reihe von Jan Beck um die Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand sehr. Jedes Buch war bislang sehr spannend von Anfang bis Ende. Dieses ist dabei eigentlich keine Ausnahme, aber…
Von vorne: Der Schreibstil von Beck ist sehr spannend. Man fliegt durch die Seiten und will unbedingt wissen, wer denn nun hinter den Morden steckt. Irgendwann sind eigentlich gar nicht mehr so viele Seiten übrig - aber von Auflösung keine Spur. Im Gegenteil, es stellen sich eigentlich immer mehr Fragen und so viele lose Fäden. Aber nun ja, es ist Jan Beck, er wird das schaffen diese Fäden zusammenzuführen.
Spoiler: Er schafft es nicht wirklich. Nach Ende der Lektüre habe ich mich ernsthaft gefragt was das denn sollte. Bin ich nicht schlau genug, das Buch und den Sinn dahinter zu verstehen? Wusste der Autor selber nicht so wirklich, wie er die Fäden zusammenführen kann? Warum sind hier Erzählstränge drin, die doch relativ dominant sind, am Ende aber eigentlich überhaupt nichts zur Auflösung beitragen, sondern nur noch eine Randnotiz sind?
Auch sonst ist das Buch teilweise verwirrend. Zu den einzelnen Erzählsträngen ist lange keine Zeitangabe vorhanden. Nach ca. ¾ des Buchs setzen dann die Zeitangaben ein. Ich schätze dass dies bewusst ist, bin mir aber sicher, dass es besser gewesen wäre, wären sie von Anfang an dabei gewesen. Es setzt nämlich kein Aha-Effekt ein, sondern eher Kopfschütteln.
Auch die Charaktere neben Björk und Brand sind teilweise fast zum Fremdschämen und ich dachte mehrmals, so jemand kann sich nicht so verhalten. Dies macht das Buch nun auch nicht wirklich besser.
Sehr schade! Eine Chance bekommt der Autor aber noch von mir (falls es denn mal eine Fortsetzung gibt).