Ein heranwachsender Junge trifft auf ein Mädchen. Und sie mögen sich, er sie vielleicht ein bisschen mehr als sie ihn. Das Besondere an diesem Buch: Er ist der Sohn orthodoxer Juden und sie ist die Tochter der Bürgermeisterin, die im geplanten Gemeindezentrum der orthodoxen Juden eine Gefahr für ihre Kleinstadt sieht. So ein bisschen Romeo und Julia also, eine unerwünschte Teenieliebe. Die Fronten verhärten sich bis zur Eskalation. Was diesen Roman auszeichnet ist die Erzählstimme, die Stimme des orthodoxen aber verliebten Yehuda alias Hoodie, der sein orthodoxes Umfeld lakonisch seziert und den, nicht untypisch für Teenager, einen Hang zum dramatischen Übertreiben auszeichnet. Liest das ein Jugendlicher, sieht er sich mit sehr viel jüdischem Jargon konfrontiert, ein Glossar hätte geholfen. Man kann das also auch noch lesen, wenn man einige Jahrzehnte dem Teenageralter entwachsen ist. Doch darüber hinaus ist das Buch ein amüsanter erfrischender Appell zur gemeinsamen Verständigung über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg und widerlegt Vorurteile gegen das Judentum, eine eindringliche Warnung vor Antisemitismus also.