Ein Klassiker der amerikanischen Literatur, ein Klassiker von sehr schwerem Gewicht. Plath schildert die Depression ihrer Protagonistin, auf eine Art, die ich nie wieder vergessen werde und mein Verständnis für diese Krankheit nachhaltig geprägt hat. Esther stammt aus gutem Haus, jung, schön, nicht arm, aber sie hält den Druck, den alle diese Voraussetzungen auf sie ausüben (und den Aussenstehende gar nicht wahrnehmen) nicht mehr aus. Sie gerät in einen dunklen Strudel, aus dem sie nicht mehr herauskommt. Diese Abwärtsbewegung geschieht langsam und quälend. Man weiss es ja, wie es endet, das Buch. Und dennoch macht man sich auf, Esther auf diesem Weg zu begleiten. Dass die Autorin sich selbst im Alter von knapp 30 Jahren das Leben nahm ist eine Information, die beim Lesen immer mitschwingt. Die Glasglocke ist ein Meisterwerk, auch wenn sie einen zu Boden drückt