Zur Feier der bestandenen AS-Level-Prüfungen nimmt die 17-jährige Pip zusammen mit ihren Freunden Cara, Ant, Zach und Lauren an einem Krimi-Dinner teil. Connor, der Gastgeber, hat sich mächtig ins Zeug gelegt und Pip hat schon bald den Eindruck, in einem echten Krimi zu stecken – wobei der Mörder dann mitten unter ihnen wäre.
Zum Krimi-Dinner-Flair tragen die abgedruckten Hinweiskarten bei. Der allwissende Erzähler schildert die Ereignisse des Abends aus Pips Sicht, einer cleveren, eifrigen Schülerin, die sich zunehmend mit ihrer Rolle identifiziert. Jackson spielt mit dem Unheimlichen und baut so neben der Rätsel- auch gekonnt Bedrohungsspannung auf. Dazu trägt bei, dass Erzählzeit und erzählte Zeit nahezu deckungsgleich sind bei dieser schmalen Vorgeschichte zu «A Good Girl’s Guide to Murder». Vorkenntnisse sind nicht vonnöten. «Kill Joy» macht Lust auf die Hauptreihe, in der Pip einen fünf Jahre alten Mordfall neu aufrollt. Dort wird die Bedrohungsspannung vermutlich deutlich realer als in diesem sonst eher harmlosen Rätselspass. Die doppelten Identitäten machen es zu Anfang nicht ganz leicht, sich zurechtzufinden. Dem wirkt die Autorin entgegen durch ein auf sieben Personen begrenztes Figurenarsenal und die abgedruckte Einladung im ersten Kapitel, aus der hervorgeht, wer welche Rolle spielt. Aufgrund der auch zeitlich, räumlich und von der Seitenzahl begrenzten Geschichte eignet sich “Kill Joy” auch durchaus für Wenig-Leser*innen ab 12 Jahren.