Das dritte Buch der Reihe hat mir tatsächlich am besten gefallen, auch wenn es mich immer noch nicht umgehauen hat.
Diane/Jeanne ist nach wie vor kühl und distanziert – ich kann keine richtige Verbindung zu ihr aufbauen. Ihr Motiv ist immer noch Rache und ich finde das nach bereits 2 Bänden etwas lasch.
Auch die Nebencharaktere sind dünn wie Papier und wankelmütig – was vielleicht auch am herrschenden Seegang liegen mag.
Diane/Jeanne kann sich wieder Dank ihres unfassbaren Glücks überall herauswinden und muss weniger auf Können als auf Zufälle setzen.
Zum Positiven: Der Schreibstil des Autors ist geradezu poetisch – er mischt das höfischen Geplänkel mit frecher Attitüde und Schlagfertigkeit. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen, trotz einiger Längen.
Auch die Würze mit verschiedenen anderen Geschichten wie Frankensteins Monster, Jack the Ripper oder Mythen der See – wie den Sirenen – lässt das Können und die Einzigartigkeit der Geschichte herausstechen.
Mir hat der Wettstreit der Kandidatinnen sehr gefallen – ein wenig à la Bachelor TV Show, nur etwas brutaler und mit anderen Aufgaben.
Auch das Verweben der Visionen von Diane/Jeanne mit ihrer wahren Herkunft und der mysteriösen Madame M fand ich sehr gut gelöst – auch wenn es zum Schluss etwas verwirrend wurde. Man muss schon genau aufpassen und jeden Absatz konzentriert lesen, um verfolgen zu können, wie alles im Zusammenhang steht. Hier hat der Autor vielleicht einige Legenden und Mythengestalten zu viel mit einbeziehen wollen.
Der Schluss kam etwas übereilt und brachte zwar nicht das Happy End, auf dass ich hoffte, aber ein offenes Ende – und von sowas bin ich ja total Fan!