𝐵𝓊𝒸𝒽𝓇𝑒𝓏𝑒𝓃𝓈𝒾𝑜𝓃 „𝐻𝑜𝓉 𝓁𝒾𝓀𝑒 𝒞𝓁𝒶𝓎“
📖Wᴏʀᴜᴍ ɢᴇʜᴛ‘s?
Eine Unterschrift für den Chef – das ist alles, was Bildhauerin Evelyn braucht, um endlich ihre Tonskulpturen in Chicago ausstellen und den Job als Anwaltsassistentin aufgeben zu können. Dumm nur, dass sich der Unterschriftenverweigerer als höllisch heisser Mistkerl herausstellt, der in der Wildnis von Kentucky seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Clay hat grössere Probleme als die durchgestylte Citybraut, die plötzlich vor seiner Werkstatt auftaucht, auch wenn ihre Schlagfertigkeit ihn von den Füssen reisst – wortwörtlich. Evelyns Auftauchen bedroht alles, was er in den letzten Jahren so verbissen geschützt hat. Doch jede Schlacht für das Gute beginnt mit Blut, Staub und einer heissen Nacht, oder?
💭Mᴇɪɴᴇ Mᴇɪɴᴜɴɢ
Ich wusste nicht so recht, was ich von der Geschichte erwarten sollte, hab aber mit einem ungeselligen Eigenbrödler irgendwo in der Wildnis gerechnet. Weit gefehlt! Das Buch hat mich tatsächlich positiv überrascht.
Schon allein die Themenwahl ist für mich, als Mitarbeiterin einer Töpferei, deren Exfreunde fast alles Automechaniker sind, mehr als gelungen. Ich konnte mich einmal auf eine ganz eigene Weise in ein Buch hineinversetzen und ich mochte die Leidenschaft, mit der sich Evelyn ihrem Ton widmete. Im Übrigen ist mir das Wortspiel mit dem Buchtitel durchaus aufgefallen und ich finde ihn mehr als gelungen.
Eigentlich sogar ein ziemlich genialer und mehr als nur passender Buchtitel.
Der Plot an sich war eher unspektakulär und vorhersehbar, da es aber so viele persönliche Ebenen angesprochen hat (mit dem Ton, mit der Autowerkstatt, mit Evelyns Tollpatschigkeit….), hat mir das Buch trotzdem sehr gefallen.
Yvonne hat einen tollen Schreibstil mit vielen bildhaften, detailreichen und realistischen Beschreibungen, so dass ich förmlich durch das Buch gefolgen bin. Die Spicy Stellen sind gut platziert und haben ihren Raum, nehmen aber auch nicht Überhand. Dadurch, dass das Buch im Dual POV geschrieben wurde und es meist noch innerhalb eines Kapitels in der Ansicht wechselt, erlebte ich als Leserin die Welt von Evelyn und Clay noch einmal intensiver, weil ich auf eine Szene teilweise beide Gedankengänge nachvollziehen kann, nicht nur die einer Person.
Auch die Protagonisten haben mir gut gefallen. Clay ist doch nicht so ein Eigenbrödler, wie ich dachte, sondern ist vielmehr ein Familienmensch, der sich für seine Leute einsetzt. Und er ist nicht nur heiss, sondern auch schlau und nutzt seine Erfahrungen und Fähigkeiten, um Gutes zu tun.
Evelyn dagegen war mir mit ihrer tollpatschigen Art von Beginn an sympathisch und hat mich diesbezüglich sehr an mich selbst erinnert, auch wenn sie weitaus selbstbewusster und taffer ist. Ich bin ein genauso grosser Tollpatsch und Fettnäpfchenjäger wie sie. Hätte ich doch auch noch ihre erfrischende Schlagfertigkeit😉 Die Aktion mit der Unterschriftenfälschung hat mich aber ziemlich genervt. Sollte es gerade sie, als Anwaltsgehilfin, nicht besser wissen? Ihre engstirnige Art, ohne Rücksicht auf Verluste an die Unterschrift zu kommen, ist mir doch etwas bitter aufgestossen. Umso schöner war die Entwicklung von Evelyn zu sehen, wie sie ihr eigenes Verhalten überdachte und bereute, und ihre fast begannenen Fehler sogar wieder gut machte.
✨Fᴀᴢɪᴛ
Alles in allem ein gutes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und guten Gewissens weiterempfehlen kann. Es ist witzig, unterhaltsam, spicy und ein bisschen will doch jeder danach gerne mit Evelyn tauschen und die schöne Wildnis in Kentucky bewundern.
Dieses Buch wurde vorab im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gelesen. Ich danke herzlich für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.