Die Himmelsscheibe von Nebra bezeugt nicht nur eine bronzezeitliche Kultur in Mitteleuropa (die Aunjetitz-Kultur), sie lädt auch ein auf eine Reise ins ganze damalige Universum. Minutiös und hochinteressant schildern die Autoren die Forschungen rund um die Himmelsscheibe von Nebra. Sie stellen Beziehungen her zu Stonehenge, Aegypten, Kreta und Babylon und zeigen auf, wie die Kalenderinformationen auf der Scheibe zustande gekommen und zu deuten sind. Gleichzeitig lassen sie die Scheibe erzählen von Handelsbeziehungen, Machtverhältnissen und den sozialen Verhältnissen in den damaligen Gesellschaften. «Die Himmelsscheibe von Nebra ist Produkt und Zeugnis einer erstaunlich verflochtenen Welt, die von Stonehenge bis nach Babylon vom Griff nach den Sternen geeint war».
Und dass diese Geschichten und Erkenntnisse durchaus aktuell sind, schimmert immer wieder zwischen den Zeilen durch: «Die Bronzezeit ist jene Epoche, in der vieles erstmals gesellschaftsbestimmende Ausmasse annahm, was uns bis heute beschäftigt: Krieg, Männerdominanz, soziale Ungleichheit, Hierarchien, Herrschaft.»
Ein faszinierender Einblick in ein grosses Stück Weltgeschichte, eine schon damals verflochtene Welt, mit interessanten Bezügen zu Gegenwart!