Die Entwicklung eines durch und durch unglücklichen Waisenkindes, das wegen seines Klumpfusses und auch wegen der nicht vorhandenen Eltern immer gemieden wird, hin zu einem zufriedenen Menschen – das wäre die Handlung dieses brillanten Buches in Kurzform. WIE dieser Weg beschritten wird, ist das eigentlich spannende. Wie er es schafft, den Fokus (den eigenen) von seiner Behinderung zu lösen und sich selbst als umfassenderes Wesen zu begreifen, ist bemerkenswert geschildert, teilweise auch fast quälend, denn der unselbständige, selbstzweiflerische Held bekam eine positive Sicht nicht in die Wiege gelegt – und diverse Rückschläge in Sachen Liebe und auch in Sachen Geld tragen ihr Scherflein dazu bei, dass er sich lange weniger zutraut, als er eigentlich könnte (sehr menschlich!) Maugham schreibt grandios, leicht, süffig, dabei klug und einem mir sehr angenehmen Tempo. Dass es sich bei diesem Buch um Maughams Autobiographie handelt, macht das Buch noch lesenswerter.