Der zweite Band der Gretchen-Reihe.
Tom Monderath, der Sohn von Greta (Gretchen), der bisher ernsthafte Beziehungen gemieden hat, ist frisch verliebt. Ausgerechnet in Jenny, alleinerziehende Mutter eines Babys, die er ursprünglich nicht leiden konnte.
Er kümmert sich weiterhin um seine an Alzheimer erkrankte Mutter. Helga aus dem ersten Band ist ebenfalls präsent. Nachdem Tom eine Auszeit von der Arbeit genommen hatte, fängt er nun wieder damit an. Und dann taucht jemand auf. Henk - ein Holländer. Da gerät einiges ins Rollen. Henk ist sein Halbbruder. Tom wusste von seiner Schwester Marie, das erste Kind seiner Mutter Greta, das sie mit ihrer ersten grossen Liebe, dem schwarzen GI Bob, hat und die ihr weggenommen wurde. Dass er noch einen Halbbruder haben sollte, war ihm völlig fremd. Da geht die Spurensuche los. Henk wurde durch eine Samenspende gezeugt. Da kommt eine ganze Welle ins Rollen und das Leben von Tom und auch von Jenny gerät fast ausser Fugen.
Es sind viele Themen, die da aufkommen. Insemination, das Vernichten “unwerter” Leben durch die Nazis, medizinische Versuche an Menschen jüdischer Herkunft und an Menschen, die als minderwertig eingestuft wurden. Über alles hinweg aber das Schweigen, das Verschweigen von Herkunft, Verstecken von Unzulänglichkeiten, Verletzungen und was alles damit ausgelöst wird.
Es sind wichtige Themen. Für meinen Geschmack wurde die Erzählung nach etwa hundert Seiten unglaubwürdig, übertrieben und einfach zu viel. Trotzdem war es spannend zu lesen.
Sehr gut fand ich die Angaben im Anschluss, wo die Autorin darlegt, auf welche Fakten die Geschichte basiert und wo sie die Ideen her hatte. Im Romangeschehen hatte ich manchmal den Eindruck, dass die Ideen mit ihr galoppieren und einige wurden nur aufgegriffen und gingen dann ganz unerklärlich verloren.
Unterhaltende Lesestunden bei denen man sich durchaus auch wichtigen Inhalt herauspicken kann.