Ein ganz besonderes Buch über das Leben in Kathmandu und auch in anderen Ländern wie Pakistan und der Ukraine, bei humanitären Einsätzen, ist Billi Bierling gelungen. Die Autorin lebt jeweils im Frühling und Herbst für einige Monate in Kathmandu, arbeitet im Winter in Bern und geniesst den Sommer bei der Familie in ihrer Heimat Garmisch.
Man erfährt sehr viel über die Bergsteiger im Himalaya und auch wie die Besteigung der höchsten Gipfel der Welt leider immer mehr kommerzialisiert wird. Ausserdem berichtet die Autorin über die von Miss Hawley gegründete Himalayan Database, in der alle Expeditionen festgehalten wurden, was Billi nach der Pensionierung im hohen Alter von Miss Hawley weiterführte. Unterdessen sind jedoch so viele Bergsteiger unterwegs, dass es unmöglich geworden ist alle Begehungen festzuhalten. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Leben der Sherpas, die oft ein Schattendasein fristen, was in der nachfolgenden jungen Generation zum Glück bereits etwas besser geworden ist. Nach dem Erdbeben im Jahr 2015 mussten die Sherpas allerdings um ihre Arbeit fürchten, wie auch während der Pandemie 2020 - 2022, als fast keine Touristen mehr ins Land kamen.
Billie Bierling hat sich zu Beginn ihres Aufenthalts in Kathmandu ein Fahrrad gekauft. Da sie dieses praktische Fortbewegungsmittel sehr schätzt, fährt sie auch bei anderen humanitären Einsätzen Rad, sogar in der grossen Hitze Islamabads. Damit und mit Wanderungen sowie Ultraläufen hält sie sich zudem fit für das Bergsteigen.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle Berggänger und alle an diesem Thema interessierte.