Worum geht’s? Den Gedanken, Erinnerungen und dem Leben einer Frau, die Mitte 50 ist und deren Leben sich im Umbruch befindet.
Was hat mir so gefallen? Die humorvolle, reflektierte, anfangs leicht wehmütige, später durch und durch zufriedene Ich-Erzählerin, die in überwiegend kurzen Kapiteln aus einem besonderen Jahr ihres Lebens erzählt und uns gleichzeitig teilhaben lässt an den wichtigsten Ereignissen in ihrem Leben, die sie dorthin führten.
Wie liest sich das? Klar und präzise, mit einem entschieden kritischen Blick auf die Erwartungen an Frauen, die auch Mütter sind.
Was ist noch besonders? Wie sie Tatsachen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, so zum Beispiel den Umzug in eine kleinere Wohnung – aus gesellschaftlicher Sicht möglicherweise als Abstieg betrachtet, für sie aber ein grosses Glück. Zudem bietet Doris Knecht uns damit eine grosse Freiheit an: wir selbst zu sein und uns nicht von einem gängigen Narrativ leiten zu lassen (Frauen dürfen glücklich Single sein, sie dürfen sich auch durchaus über den Auszug ihrer Kinder freuen u.v.m. ;-))
Wer hat Freude dran? Alle mit einem Faible für Wien und insbesondere all jene, die über den Tag verteilt immer nur kurz Zeit zum Lesen haben.