Nach dem Tod ihrer Urgrossmutter und Bestsellerautorin Scarlett Stanton erbt die frischgeschiedene Georgia deren gesamten Nachlass. Dazu gehört auch das Manuskript eines Buches, welches sie nie fertiggeschrieben hat. Georgias Mutter von Geldsorgen geplagt, überredet ihre Tochter, dass Buch fertigschreiben zu lassen. Widerwillig stellt sie den Bestsellerautor Noah Harrison ein, um das Manuskript und damit die Liebesgeschichte zwischen ihrer Ururgrossmutter Scarlett und dem Fliegerass Jameson zu vollenden. Doch die beiden haben eine unterschiedliche Meinung, was das Ende dieses Buches betrifft und was es bedeutet einen Scarlett Stanton Roman zu schreiben. Durch die enge Zusammenarbeit lernen sich die beiden kennen und müssen erkennen, dass erste Eindrücke trügen und man manchmal alles aufgeben muss, um zu gewinnen.
Nach Fourth Wing wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen. Als ich dann dieses Buch auf Tiktok gesehen habe, musste ich es einfach haben. Auch ein bisschen, um zu wissen, ob und wie fest ich mich auf Iron Flame freuen kann. Denn was machen, wenn sie ein One-Hit-Wonder ist? Nun nach dieser Lektüre kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass sie definitiv weiss, wie man ein Buch spannend gestalten kann.
Die beiden Handlungsstränge können nicht unterschiedlicher sein. Während Scarlett sich beinahe auf den ersten Blick verliebt, schlägt sich Georgia mit einer Scheidung rum, von Liebe will sie nichts wissen. Während mich am Anfang die Geschichte von Georgia etwas mehr interessierte, so war es Scarletts Geschichte, welche mich am Ende am meisten bewegte. Ihr Schicksal ist es, welches mich nicht mehr loslässt. Die Zweigleisigkeit ist hier gut gewählt. Denn so erfahren wir nach und nach mehr und uns verlässt das Gefühl der Zeit, welche während des Buches vergeht. Es zieht die Geschichte auseinander und das Vergehen von Zeit fühlt sich natürlicher an. Ausserdem hält es die Spannung aufrecht, wenn wir nach einem Luftkampf von Jameson nicht erfahren, ob er noch lebt oder nicht. Dass mag manche vielleicht etwas nerven, vor allem wenn man so ungeduldig ist wie ich, allerdings macht das Ende dies beinahe wieder wett. Ich persönlich wollte das Buch deswegen kaum mehr aus der Hand legen. Etwas anderes, was man vielleicht anmerken könnte, ist die Vorhersehbarkeit. Relativ früh ist klar, dass Jameson nicht überlebt. Auch ist klar, dass sich etwas zwischen Noah und Georgia entwickeln wird. Dies machte das Buch aber auf keinen Fall weniger emotional. Yarros verwendet eine wahnsinnig schöne Sprache, welche sehr schön übersetzt wurde. Den Leser*innen werden alle Dinge in die Hand gegeben, um sich ganz fallen zu lassen und in der Geschichte zu vergehen.
«The things we leave unfinished» hallt auch nach dem Lesen noch nach. Für mich ein Must-read, für jeden, der nach «Fourth Wing» mehr von Yarros lesen möchte. Ausserdem ist es das perfekte Buch um ein Gefühl für den Hype um die Schriftstellerin zu verstehen, auch wenn man selbst keine Fantasy liest. Es ist ein wunderschönes Buch für alle Romance-Reader und in diesem Herbst auf keinen Fall zu verpassen.