Der Tiel und der Klappentext hatten mich direkt angesprochen und so war ich sehr froh an der Leserunde teilnehmen zu dürfen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sarah, eine Restauratorin für Bücher, und ihre Suche nach einem verschwundenen Teil der Tabula Peutingeriana. Sarah lebt in einer Kölner Villa, umringt von tausenden Büchern. Doch Sarah hat verschiedene Probleme: sie kann besser mit antiken Gegenständen umgehen und fühlt sich in der modernen Welt und vor allem in der Interaktion mit Menschen sehr unwohl und die Welt ist ihr oft zu laut. Die Villa gehörte ihrer Tante Amalia, die zum Zeitpunkt der Geschichte bereits verstorben war, die wir im Laufe des Buches sehr gut kennenlernen. Sie hatte vor vielen Jahren ihre Nichten Sarah und Milena bei sich aufgenommen, nachdem deren Eltern bei einem Unfall ihr Leben verloren. Die Geschichte beginnt mit dem Nachlass Amalias, den Sarah verucht zu ordnen und Dinge, die weniger wichtig sind zu veräussern. Da taucht plötzlich Ben auf, ein Mitarbeiter einer Londoner Bibliothek und eröffnet ihr, dass Amalia ihn seinerseits ein Versprechen auf einen verlorenen Teil der römischen Strassenkarte Tabula Peutingeriana gab. Da er nichts mehr von ihr hörte, machte er sich auf den Weg nach Köln. Nun beginnt die eigentliche Geschichte des Romans. Es klang nach einer spannenden Jagd auf den Spuren des antiken Kartenstücks, doch die Geschichte nahm nie so richtig Fahrt auf. Die Autorin hat einen einfühlsamen Schreibstil, der sich vor allem in den Rückblenden und in der Trauer um Amalia zeigt, doch sie gendert sehr unreglemässig, was den Lesefluss etwas behinderte. Zudem versuchte sie zu viele wichtige, aktuelle Themen (Homosexualität, Rassismus etc.) in die Geschichte einzuflechten, was dem Fokus auf den eigentlichen Plot des Buches sehr zum Nachteil gereichte. Alles in allem ist es ein wunderbar einfühlsames Buch mit einem spannenden Thema, was meine Erwartungen nicht ganz erfüllte, weil mir die eigentliche Spannung einer Jagd etwas zu kurz kam.