Dieses Buch steht schon seit Jahren auf meiner Bucket List, wollte ich doch hinter das Geheimnis der ‘Stupser’ gelangen. Mein Resümee fällt ernüchternd aus, hat mich das Buch das innewohnende Konzept nicht voll umgänglich überzeugt, scheint es für ein amerikanisches System zugeschnitten zu sein. Das von den Autoren, ein Wirtschafts- und ein Rechtswissenschaftler, beschriebene ‘Nudging’, also ‘Anstupsen’, wird ausführlich an verschiedenen anschaulichen, internationalen Beispielen erklärt und beschrieben. Ihr immer wieder betonter ‘libertärer Paternalismus’ scheint aber nun sehr stark amerikanischen Ursprungs, so dass sich die Frage stellt, ob ihr Konzept auch sonst funktionieren würde - und wenn ja wo und wieso; es gibt zwar Beispiele aus Europa (v.a. NL, Swe) aber je länger das Buch gelesen wird, desto mehr Zweifel kommen auf.
Von den vier Teilen der zweite Teil ‘Geld’ mit seinen knapp fünfzig (von ca.340) Seiten am langatmigsten, orientiert sich das hiervorgestellte Vorsorgethema (Rente etc.) nicht global umsetzen.
Ein sehr amerikanisches, z.T. eurozentrisches Buch von ‘alten weissen Männern’ (“Menschen neigen dazu, sich selbst als sehr positiv zu sehen” S.52 - ach ja?!), welches Themen wie Altersvorsorge, Sozialversicherung, Kreditmärkte, Umweltpolitik, Gesundheitswesen und Ehe im Zusammenhang mit gutgemeinten ‘Nudges’ behandelt. Für Denkanstösse und Diskussionen bietet es damit allemal einiges an Material (Bps. Biopolitik).