Diese Art von Thriller habe ich vermisst. Sie gaukeln euch am Anfang eine heile und sorglose Welt vor, nur um kurz vor dem Ende des ersten Kapitels mit voller Wucht zuzuschlagen. So einen Einstieg hat der Autor also immer noch drauf. Da hört es aber noch nicht auf. Gleich danach werden wir Zeuge wie das Opfer in Salzburg dabei ist zur Statue zu werden. Die Beschreibungen und ausführlichen Erklärungen sind dem Autor wieder ausgezeichnet gelungen. Was denkt das Opfer in seinen letzten Stunden? Wie fühlt es sich, bevor die letzten Lebenslichter für immer schwinden?
Und damit hört es immer noch nicht auf. Recht schnell lernen wir eine augenscheinlich unwichtige Person kennen, die aber noch viel zum Fall beitragen wird. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sich Jan Beck in verschiedene Rollen hineindenken kann. Egal um welche Person es sich handelt, keine davon wirkt wie aus einem Standard Klischee Repertoire. Noch nicht einmal eindeutige Nebenfiguren. Selbst die besitzen ein gutes Maß an Eigenständigkeit.
Apropos Charaktere. Unsere beiden Protagonisten stehen natürlich wieder im Rampenlicht und können, wie wir es gewohnt sind, nicht verschiedener sein. Diesmal jedoch scheint es zwischen den beiden zu stehen. Warum, wieso, weshalb wird bis zum Ende mehr oder weniger geheim gehalten. Bis dahin darf vor allem Christian Brand grübeln. Wobei dieser mit dem Fall schon einiges zu tun hat, denn der ist diesmal alles andere als einfach, geschweige denn durchschaubar. Inga Björk hat auch diesmal wieder eine geheimnisvolle Aura, die hier nochmals etwas mehr ausgearbeitet, wurde. Die allgemeine Charakterentwicklung gefiel mir unter anderem am besten.
Diese blieb die ganze Zeit über auf einem hohen Niveau. Es gab meiner Ansicht nach keine Leerläufe, keine Unregelmäßigkeiten, es wurde alles Wichtige erklärt. Simpel und einfach, mit viel Tiefgang. So könnte man die Handlung am genauesten beschreiben.