Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Rebecca Yarros wird aktuell regelrecht gehypt, wegen ihrem Fantasy- Debut ( das ich nicht gelesen habe…) jedoch hat sie im englischen schon x- Liebesromane rausgebracht und dieser hier wurde nun sicher dank ihrer Beliebtheit auch auf deutsch übersetzt. Mich hat der Klappentext mit seiner Thematik sehr angefixt, weshalb das Buch bei mir einziehen durfte.
Allerdings habe ich die Geschichte grösstenteils als Hörbuch gehört, deshalb gehe ich auch zuerst auf diese Variante ein.
Cornelia Waibel, aber auch Oliver Kube, haben einen wirklich guten Job gemacht. Ich empfand beide Stimmen als passend, angenehm und habe ihnen gerne zugehört. In der Gegenwartsgeschichte übernahm die Sprecherin klar den Part der Frau und der Sprecher den des Mannes. In der Vergangenheits- Story wurde diese Abgrenzung nicht vollständig gemacht, was bei mir manchmal zu Irritationen geführt hat. Ansonsten war aber wirklich ein schönes Hörerlebnis.
Den Schreibstil mochte ich ebenfalls echt gerne, denn er ist bildhaft, atmosphärisch, leicht, flüssig wenn auch ab und zu für meinen Geschmack in bestimmten Passagen etwas zu widerholend oder in die Länge gezogen, dazu aber später… Erzählt wird in der Gegenwart aus der ICH- Perspektive von Georgia und Noah in der Vergangenheit im personalen Stil, jedoch gibt es dort auch noch Briefe in kursiver Schrift die jeweils wieder in der ICH- Form von Scarlett und Jameson geschrieben sind. Hört sich alles etwas kompliziert an, war es aber gar nicht, da alles immer ganz klar am Anfang der Kapitel deklariert wurde mit den jeweiligen Namen oder Jahreszahlen. Ich jedenfalls habe mich problemlos zurechtgefunden auch in der Hörbuchfassung.
Die Hauptfiguren sind also Georgia und Noah in der Gegenwart und in der Vergangenheit Scarlett und Jameson, jedoch spielt dort auch noch die Schwester von Scarlett nämlich Constance eine grössere Rolle. Die Charakterausarbeitung fand ich wirklich sehr gelungen, denn die Personen wurden bildhaft, lebendig beschrieben und durch die verschiedenen Erzählweisen hatte man als Leser ebenfalls einen umfassenden Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten.
Mein Herz schlug ganz klar für Scarlett, Jameson und Constance, also die Charaktere aus der Zeitebene ab 1940. Ich mochte die Liebesgeschichte, so wie auch die Beziehung zwischen den Schwestern, das war einfach so mitreissend und berührend erzählt, dass ich es manchmal fast als störend empfunden habe, wenn wieder der Wechsel in die Gegenwart stattfand 😉 Sicher auch die Story rund um Georgia und Noah war ganz nett und unterhaltsam, jedoch empfand ich die Beziehungselemente zeitweise als zu detailliert ,kitschig und in die Länge gezogen….
Der Aufbau der Geschichte mit den zwei Zeitebenen, den eingestreuten Briefen, wie die Personen miteinander verbunden sind, der Verlauf, die Thematiken und der Plot- Twist gegen Ende mit dem ich nie gerechnet hätte fand ich wirklich grandios. Es war für mich auch spürbar, dass Rebecca Yarros gerade bezüglich der Flieger- Komponenten sicher auch persönliche Erlebnisse und Erfahrungen hat mit einfliessen lassen. Weniger gebraucht hätte ich den immer wiederkehrenden Fokus auf Äusserlichkeiten bei den Charakteren und die Sexszenen über mehrere Seiten, aber dies ist ganz klar Geschmackssache und ich halte es der Autorin zu Gute, dass diese Elemente wirklich nicht den Grossteil der Geschichte ausmachen!
Ein Buch welches ich wirklich gerne gelesen oder besser gesagt gehört habe 😉
Sehr gute vier Sterne