Mit diesem weiteren Band der Solothurn-Reihe um Dominik Dornach und sein Team legt Gasser einen rasanten Krimi vor. Mit viel Tempo werden Erzählstränge geknüpft - und letztendlich verwoben - jede Auflösung verwundert auf ihre Weise!
Eröffnet wird der Reigen mit der Erschiessung Vukovic’s - lose, als hätte das Ganze mit dem folgenden nichts zu tun… Darauf wird ein Kinderskelett gefunden - ein alter Fall - verschlampt, wie sich heraus stellt - denn scheinbar ist dieser doch nicht so gelöst, wie geglaubt… und es kommt allerhand an den Tag… Kurz darauf geht im Amtshaus eine Briefbombe hoch - nach einem Urteil, das von extremistischen Muslimen zur Hetze genutzt wird… Hängen die Ereignisse zusammen? Wem galt der Anschlag? Wo sind die Verbindungslinien?
Eine Muslima wird von ihrem Ex bedroht, ein Junge aus ihrer Schulklasse verschwindet auf dem Ausflug - etc. etc. - Die Polizei kämpft an allen möglichen Fronten. Entsprechend die Cut’s und Wechsel im Krimi, der von Cliffhangern nur so strotzt!
Ein vielschichtiger Krimi, der vor allem das Thema verschwundener Buben, die Radikalisierung frustrierter Jugendlicher in entsprechnden Moscheen, sowie die Terrorgefahr aufs Tapet bringt. Keineswegs plakativ und populistisch, sehr fundiert ist die Argumentation - manchmal hatte ich allerdings das Gefühl in einer politischen Lehrstunde zu sein - und fragte mich, ob dies der geeignete Ort sei… Aber genau das gibt dem Inhalt auch (s)eine Relevanz.
Das Buch lässt sich gut lesen, auch ohne die vorgängigen Titel der Reihe zu kennen. Wo es nötig ist, gibt Gasser kurz und bündig Rapport, so dass Erstleser*Innen auf dem Laufenden und die ’Wiederholungstäter*Innen aktualisiert sind.
Ein weiterer Krimi aus Gassers Feder, der überzeugt!