Auch dieser letzte Band vermochte mich nicht vollends zu überzeugen… Die Erzählweise hatte etwas hektisches an sich - eine Fülle von Fäden wurden gesponnen, verknüpft und verwoben - sämtliche je genannten Personen der Reihe sollten noch ein Ende erhalten. Aus allem wurde eine Geschichte in schnellem Wechsel gemacht. Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass es nicht nur der letzte Band der Myntha-Reihe war, sondern auch jener von Andrea Schacht überhaupt, die sowohl die Fertigstellung als auch die Veröffentlichung nicht mehr miterlebte…. Schacht selber hat die Geschichte entwickelt und unfertig, aber in Plot und Notizen vorgespurt, hinterlassen. Mit ‘Julia Freidank’ (Pseudonym für ?) fand sich eine Autorin, die sich der Vollendung annahm. Einen eigentlichen Stilbruch habe ich dabei nicht bemerkt, obwohl Farbe und Atmosphäre sich im Verlauf des Romanes änderten.
Die Einlösung des Titels lässt bis fast am Schluss auf sich warten - es geht an sich nur um einen Satz - und der bringt dann das Happy End für Myntha. Diese Szene ist irgendwie kitschig und unrealistisch…
Bis es aber soweit ist, geht ‘mächtig die Post ab’ - mehr als eine Person stirbt unter merkwürdigen Umständen, Myntha wird einmal mehr entführt, wenngleich in ‘guter Absicht’ - der Rabenmeister kommt mit seiner Rache letztendlich ‘auf seine Rechnung’ - und Henning findet Familie und eine Braut - und dazu ein ganz anderes, als geplantes, Leben.
Mit dem Feuerteufel kommt etwas Spannung auf - aber irgendwie ist es fast ein bisschen plump und vorhersehbar, zudem bleibt manches in der Luft hängen und unabgeschlossen - das betrifft nicht nur den verschwundenen Leichnam der Sibylla, sondern auch der Brand im Tuchlager. Die Reise über die Alpen und seine Episoden wurden durch manch Unbilden ‘aufgemotzt’ … So bleibt bei mir auch hier ein schales Gefühl zurück…
Die vielen Geschichte/n in der Geschichte sind m.E. unausgegoren, oftmals nicht wirklich entwickelt - kaum begonnen, kommt schon die Wende. Ich bleibe zwiespältig zurück…