Dieser Roman nimmt sich einigen schwierigen Themen an. Es geht um Rute in deren Leben einiges schief gelaufen ist. Ihre Schwester ist seit vielen Jahren verschollen, die Mutter sitzt im Gefängnis und über ihren Vater weiß sie nichts. Da beschließt sie, sich eine Auszeit aus ihrem Leben in der Stadt zu nehmen und verbringt einen Sommer im Haus ihres Vaters auf dem Land. Sie lernt neue Menschen kennen und hat Zeit, zu sich selbst zu finden. Schlussendlich erkennt sie, was wichtig für sie ist und findet neuen Lebensmut.
Laura Vinogradova hat einen sehr sanften und ruhigen Schreibstil, so dass der Leser ganz leicht in die Geschichte findet und sich mit in den kalten Norden nehmen lässt. Die Schauplätze, meistens in der Natur oder in alten Häusern, sowie die Charaktere werden präzise mit viel Einfühlungsvermögen beschrieben. Ihre Motive und Handlungen sind meistens nachvollziehbar. Die Geschichte entwickelt ihren eigenen Spannungsbogen und endet anders als erwartet.
Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen und kann ihn auf jeden Fall weiterempfehlen. Bei der Lektüre bin auch ich trotz der ernsten Themen ein bisschen zur Ruhe gekommen.