Die Lektüre dieses Buches war für mich sehr bereichernd. Davor wusste ich nur, dass Marie Curie zwei Nobelpreise erhalten hat für ihre Erforschung der Radioaktivität, dass sie deswegen leider auch gesundheitliche Probleme bekam und früh verstarb. Diese Romanbiografie behandelt das komplette Leben von Marie Curie von ihrer Geburt in Polen bis hin zum Tod ihrer jüngsten Tochter Eve im Alter von über hundert Jahren. So gab es Unmengen an biographischen Fakten zu erfahren, die elegant zu einer spannenden Geschichte zusammengeführt wurden. Die Autorin hat genau recherchiert. Am Ende des Buches gibt es Quellenangaben, Querverweise und Erläuterungen zu weiteren Details. Die Bezeichnung “Romanbiografie” finde ich sehr treffend. Die Handlungen und Motive der drei Hauptfiguren werden immer wieder in den Zusammenhang mit dem Weltgeschehen und v.a. mit der Emanzipation und dem Feminismus der jeweiligen Zeit gestellt und eingeordnet. Ihre Persönlichkeiten werden so gut beschrieben, dass beim Leser das Gefühl entsteht, sie persönlich zu kennen. Ich bin beeindruckt vom starken Einsatz aller drei. Sie haben für die Wissenschaft, für die Gleichberechtigung der Frau und den Weltfrieden gekämpft und sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Interessant war es desweiteren durch das Buch die Weltkriege aus der französischen Sicht zu betrachten. Der Schreibstil ist flüssig, so dass man immer weiterlesen kann. Nur manchmal waren die Zeitsprünge etwas verwirrend und die Erzählweise des Allwissenden ein bisschen nervig.
Ich kann diese Romanbiographie über die Curie-Frauen weiterempfehlen. Sie ist informativ und faktenreich, aber auch spannend.