Der Ich-Erzälher Kalmann lebt seit jeher in einem Dorf in Island. Nicht mehr viele Bewohner sind hier geblieben. Sein Grossvater hat ihn umsorgt, da seine Mutter für den Lebensunterhalt sorgen musste. Kalmann kann man als etwas geistig zurückgeblieben bezeichnen. Er ist naiv und nicht nur dadurch auf eine spezielle Art liebenswert. Er ist Fischer, Jäger, selbsternannter Sheriff des Dorfes und auch der Beschützer der Einwohner. Er merkt durchaus auch, wenn er nicht ernst genommen wird, ist feinfühlig und wünscht sich nichts mehr als eine Frau.
Eine Blutlache im Schnee, die auf seiner Jagd nach einem Polarfuchs entdeckt wird, bringt Kalmann, sein Leben und das des Dorfes in Aufruhr. Stolz beteiligt er sich an der Aufdeckung des mysteriösen Todesfalls. Wird belächelt, dann wieder ernst genommen. Dieser Todesfall und dessen Aufklärung sind inhaltlich im Fokus. Spurensuche, Interviews, ein Fass, das aus dem Meer geborgen wird, ein Hai, dessen Mageninhalt vielleicht etwas offenbaren kann. Man darf gespannt sein, ohne die typische Krimispannung zu spüren, finde ich. Angenehm für mich ist auch, dass keine ausgeprägte Niedertracht und Gewalt vorkommt.
Sein aufrichtiges Wesen, dass er das Herz auch auf der Zunge trägt machen ihn sympathisch. Über seine eigenen Wahrheiten und seine Weisheiten kann man oft von Herzen lachen und mag ihnen auch durchaus manchmal Gehalt abgewinnen.
Eine leichte Lektüre - man kann lesen und sich durch das Buch treiben lassen.
Ich malte mir aus, wie ich Schwarzkopf (der Polarfuchs) das Fürchten lehren konnte. Insgeheim hoffte ich aber, dass der Fuchs zutraulich war, ich mich mit ihm befreunden und ihn als Haustür würde halten können. Das gibt es nämlich. Zum Beispiel in Russland. Ich glaube, wenn ich einen gezähmten Fuchs als Haustier gehabt hätte, hätte ich bei den Frauen bessere Chancen gehabt.
Meine Grossmutter starb, als ich im Bauch meiner Mutter war … starb vor dem Fernseher, mitten in einer Abendsendung ….Es dauerte eine Weile, bis es Grossvater merkte, denn wenn jemand vor dem Fernseher sitzt, ist es schwer zu sagen, ob er noch lebt oder schon tot ist.