Andrea Arežina und Salome Müller lassen in “Genauso, nur anders” 19 junge Frauen* zwischen 13 und 18 Jahren aus der Schweiz, Deutschland und Österreich davon erzählen, was es für sie bedeutet, heute Frau* zu sein. Das liest sich thematisch und erzählerisch abwechslungsreich, ernsthaft, humorvoll, weise, aufrichtig, erfrischend und informativ.
Zwischen 2020 und 2023 haben die Autor*innen die Gespräche geführt. Nun schreibt Liv über ihre erste Periode, Eva über das Verliebtsein, Maja über politisches Engagement und Yuri über das Geschlecht. An der Sprache der jungen Frauen* haben die Autorinnen wenig bis nichts geändert, was die Texte sehr authentisch wirken lässt. Die Form wechselt dabei zwischen einer Art Bericht und dem Interview. Den Abschluss der im Schnitt etwa zehn Seiten langen Kapitel bildet eine Seite mit allgemeinen Informationen, inkl. Statistiken zum jeweiligen Thema. Das Buch an sich schliesst ab mit einer Liste von Anlaufadressen für Jugendliche in Österreich, Deutschland und der Schweiz zu Themen, wie Identität, Social Media, Sexualität, sexuelle Belästigung und häusliche Gewalt.
Mir haben die Themenvielfalt, die verschiedenen Erzählerinnen und ihre Erzählweise und die Knappheit bei gleichzeitig hohem Informationsgehalt enorm gut gefallen. “Genauso, nur anders” lädt dazu ein, sich auseinanderzusetzen mit dem Dasein junger Frauen* heute. Was beschäftigt sie und hat sich das im Vergleich zur eigenen Jugend geändert? Ein ungemein wertvolles Buch für Eltern und Töchter und die Gesellschaft an sich!