Ich habe dieses Buch per Zufall gefunden und da ich schon so viel Gutes darüber gehört habe, habe ich zugegriffen und es hat sich absolut gelohnt.
Der ganze Roman ist ein Brief von einem Jungen aus Vietnam, an seine Mutter. Die beiden sind mit der Grossmutter geflüchtet und fanden ein neues Zuhause in Amerika. Trotz Armut, Überarbeitung, Gewalt und Krankheit in der Familie und im Aussen denkt der Junge, er lebe den “amerikanischen Traum”. Das alles ist sehr berührend beschrieben.
Auch die Erkundung der eigenen Sexualität und Identität, sowie die Opiatabhängigkeit in den USA, gerade auch bei jungen Menschen, findet Platz in diesem Roman.
Was mir nicht so gefallen hat war, dass es manchmal etwas zu verschachtelt geschrieben wurde. Bei einigen Passagen musste ich mich wirklich sehr konzentrieren. Aber die schönen Worte haben das wieder ausgeglichen.
Ocean Vuong hat einen einzigartigen Schreibstil und schafft es, die Hässlichkeit und Brutalität der Welt (früher und heute) in wunderschöne, zarte Worte zu verpacken. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch habe ich durch dieses Buch mehr über den Krieg in Vietnam erfahren und über die Grausamkeiten, die dieser Krieg verursacht hat.
Ein gelungenes Werk und wunderschön geschrieben.