Seit 10 Jahren lebt Alice in einer Irrenanstalt, nahezu ohne Kontakt zur Außenwelt. Ihr einziger Freund ist Hatcher, ein verrückter Axtmörder, den sie nur durch ein Mauseloch sieht. Niemand glaubt ihr, dass sie vom weißen Kaninchen mißhandelt und geschändet wurde. Sie erinnert sich an Alice vor DER Zeit und an Alice nach DER Zeit. Aber die zwei Wochen dazwischen, liegen bis auf vereinzelte Erinnerungsfetzen, völlig im Dunkeln.
Als plötzlich ein Feuer in der Anstalt ausbricht, nutzt Hatcher die Gelegenheit und befreit erst sich und dann „seine“ Alice. Er ist davon überzeugt, dass in den Tiefen des Kellers eine düstere Gestalt haust, der Jabberwock, und sollte er jemals vollständig in Freiheit gelangen, wird er die Welt unterjochen. Nur Alice ist in der Lage, das Monster aufzuhalten und Hatcher ist bereit, alles dafür zu tun, selbst wenn es ihr das Leben kostet.
Der Roman spielt in einer düsteren fiktiven Stadt, die aus der alten und der neuen Stadt besteht. Das Irrenhaus liegt in der alten Stadt, die völlig verlottert ist und Verbrecher und sonstige düstere Gestalten beheimatet. Die neue Stadt ist sauber und ordentlich und dort lebt die Elite, die gehobene Schicht.
Die alte Stadt ist in Gebiete unterteilt und jedes Gebiet wird von einem Oberhaupt beherrscht, einer böser und düsterer als die anderen.
Im Laufe der Geschichte tauchen immer mehr Parallelen zum eigentlichen Wunderland auf und wir treffen auf vermeintlich vertraute Gestalten: Den Grinser, die Raupe, das weiße Kaninchen, die Teeparty, …
Ich habe mich tatsächlich lange nicht an das Buch herangetraut, denn Hand aufs Herz, wer erlebt schon gerne den Untergang seiner Kindheits-Märchen. Natürlich ist auch in Lewis Carrolls Originalgeschichte nicht alles eitel Sonnenschein, aber oberflächlich ist das Wunderland, das ja tatsächlich ein Kinderbuch ist, das Paradies. Wer wollte nicht selbst als Kind ins Wunderland reisen und eine Teeparty mit dem verrückten Hutmacher und dem Märzhasen steigen lassen. Ich auf jeden Fall!
Die Dunkelheit des Buches hat mich bereits ab den ersten Seiten gefangen genommen und ich konnte, einmal begonnen, es kaum mehr aus der Hand legen. Allerdings ist das Buch nichts für zarte Gemüter, denn Vergewaltigung, Mißhandlung, Gewalt, Menschenhandlung und Drogenkonsum stecken in fast jeder Seite, hier fehlt mir tatsächlich so ein bisschen, die mittlerweile allgegenwärtige Triggerwarnung. Obwohl mich die wohl auch nicht abgehalten hätte, das Buch zu verschlingen.