Für 30 Tage untertauchen. Das ist die Aufgabe, die zehn ausgewählte Kandidat:innen zu bewältigen haben. Wem es gelingt, erhält ein Preisgeld von 3 Mio Dollar. Das Projekt der Firma Fusion ist ein Betatest, der zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit beitragen soll. Unterstützt wird das Vorhaben vom Staat, der CIA und Techunternehmen. Ein zahlreicher Trupp von Spezialisten ist damit beschäftigt, die 10 Kandidat:innen aufzuspüren, ja förmlich zu jagen. Mit Hilfe des Internets, Algorithmen, Drohnen und allen erdenklichen technischen Hilfsmitteln - und natürlich auch mit ihrem Intellekt.
Die Gejagten haben ausgesprochen unterschiedliche Profile. Da gibt es welche, die äusserst technikaffin sind und sich auskennen mit den zu erwartenden Methoden. Zero10 - Katlyn Day ist unter den ausgewählten jene, von denen angenommen wurde, sie sei leicht zu fassen. Eine Bibliothekarin. Was sie drauf hat, überrascht und irgendwann wird klar, dass es neben dem Gelingen des Projekts, das explizit zum Ziel hat, in 30 Tagen alle 10 Zeros zu fassen, welches für den Inhaber von Fusion überaus wichtig ist, um mehr geht, als nur um die Jagd.
Das Buch ist spannend zu lesen. Thriller gehören nicht zu meinen Genres, aber dieses Buch hat mich interessiert aufgrund des Themas “Überwachung” und den “sozialen” Gewohnheiten, die aktuell sind. Auch wenn ich sonst so gut wie nie auf hinteren und letzten Seiten “spioniere”, war ich hier immer wieder versucht, das zu tun und habe dem hin und wieder auch nachgegeben.
Den Dreh, den die Geschichte von Phase II an nimmt, hatte ich absolut nicht erwartet. Es wäre auch ohne diesen Dreh spannend weitergegangen, mir hat die Überraschung aber gefallen und ich konnte mich auf die Wendung gut einlassen.
Natürlich ist hier einiges übertrieben dargestellt und man trifft auch immer wieder Klischees an, wie “man” sich etwas halt vorstellt. Ich denke, das gehört hier dazu. Gewisse Episoden fand ich unnötig und etwas platt. Die Sprache ist meiner Meinung nach nicht ausserordentlich, aber gut zu lesen. Den Anspruch eines spannenden Thrillers erfüllt das Werk absolut und es wird nur ausgesprochen selten Brutalität geschildert.
Für mich war die Lektüre jetzt eine gute Abwechslung, auch etwas “ännet em Gartehag” zu lesen tut manchmal ganz gut. Die Bereitwilligkeit, mit der wir so viele Daten über uns selbst preisgeben, gibt zu denken.