Ein neuer Umzug, eine neue Stadt. Billie ist sich gewohnt immer wieder die Neue zu sein. Dank des Jobs ihres Vaters muss sie immer wieder umziehen und sich neu eingewöhnen. Doch in Amber Lake ist es anders. Sie findet schnell Freunde in einer eingeschworenen Clique. Der Umzug kommt ihr deshalb nicht mehr ganz so schlimm vor. Doch unerklärliche Ereignisse beschatten ihre Idylle, denn am ersten Tag rammt sie jemanden mit ihrem Auto. Doch als sie anhält, ist da niemand. Plötzlich verschwindet ein Mädchen. Billie muss einsehen, dass Amber Lake vielleicht doch nicht so friedlich ist, wie zu Beginn angenommen.
Überzeugt hat mich zuerst das Cover. Es ist wunderschön und auch die Veredelung kommt gut zur Geltung. Auch wenn ich Esoterik an sich sehr wenig abgewinnen kann, so haben Dinge wie Sternenbilder und Horoskope dennoch einen gewissen Sog auf mich und ich mag Fantasybüchern mit diesen Elementen. So ist es auch bei dieser Dilogie. Auch wenn ich nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehöre, da ich nicht mehr ganz eine Jugendliche bin, so dünkte mich dieser erste Band doch sehr interessant und ich bin gerne einige Stunden darin versunken.
Gerade die Charaktere haben es mir sehr einfach gemacht, in dem Buch zu versinken. Sie sind sympathisch und wegen der Vielfalt ist für jeden was dabei. Gerade in Jugendbüchern finde ich eine grosse Auswahl toll, weil man sich so schnell einmal repräsentiert findet. Saskia Louis macht es uns da einfach, da die Figuren sehr unterschiedlich sind und sie jeder Figur eine Chance gibt zu glänzen und ihnen sehr viele Eigenschaften mitgibt. So fühlt sich keine flach an und vor allem Bille und Ash fühlen sich sehr dynamisch an. Es machte mir einfach grundsätzlich Spass, die Vielfalt der Charaktere kennen zu lernen und über den einen oder anderen die Augen zu verdrehen oder herzhaft zu lachen.
Auch das Pacing gefiel mir sehr gut und es war ein Einfaches, der Geschichte zu folgen. Es gab keinen langweiligen Moment oder Ausführungen, deren Sinn unverständlich war. Auch sprachlich holt Saskia Louis viel heraus und schafft es so ihre Leserschaft zu faszinieren. Für mich persönlich hätte ich aber noch etwas mehr Tiefgang gebraucht, wenn es um die Geheimnisse von Amber Lake geht. Die Hoffnung besteht aber noch im zweiten Band, wo wir hoffentlich mehr erfahren.
Generell aber lässt sich sagen, dass man in Nachtschwarz viel Gutes findet und das Buch definitiv lesenswert ist, auch wenn man vielleicht nicht so ein Fantasy-Fan ist. Das Buch glänzt durch seine Charaktere am meisten und sie sind es auch, die die Geschichte vorwärts treiben. Der Romantasy Aspekt kommt meiner Meinung nach etwas zu kurz, ist aber für einem Jugendbuchroman durchaus angemessen. “Nahtschwarz” ist ein solider erster Band, der Spass macht und gerade für eigentliche Fantasymuffel ein kleiner Stern ist.