Vor 4 Jahren ist JOSY, die Tochter von DR. VIKTOR LARENZ spurlos verschwunden. Ob sie weggelaufen, entführt oder gar getötet worden ist, konnte bis heute nicht geklärt werden. Fest steht nur, dass sie jahrelang unter einer geheimnisvollen Krankheit gelitten hat, deren Ursache kein Arzt aufklären konnte. DR. VIKTOR LARENZ war bis zu jenem Zeitpunkt ein angesehener und prominenter Psychiater. Sein Spezialgebiet war die Schizophrenie. Er kann den Verlust seiner Tochter nicht verarbeiten und wird zur Zeit in einer psychatrischen Klinik behandelt. Sein Zustand ist derart gravierend, dass er - am Krenkenbett fest fixiert - mit starken Psychopharmaka behandelt werden muß. Nachdem die Therapie über Jahre hinweg nicht angeschlagen hat, werden die Medikamente abgesetzt und DR. VIKTOR LARENZ wacht aus seiner Lethargie auf. Nachdem er langsam wieder klare Gedanken fassen kann, beginnt er dem behandelnden Arzt, DR. ROTH, zu erzählen, was ihm auf seiner Suche nach seiner verschwundenen Tochter alles widerfahren ist … und nach vielen - schon überraschenden - Wendungen erfährt der junge Mediziner eine nicht nur ihn, sondern auch den Leser völlig verblüffende Auflösung der Geschehnisse.
SEBASTIAN FITZEK hat eine sehr einfallsreiche und ungewöhnliche Geschichte zu Papier gebracht. Sie ist hochspannend und mit einigen überraschenden Wendungen gespickt. Ganz ehrlich: meine Assoziation war am Anfang sofort: Dr. Hannibal Lecter; es handelt sich aber nur um eine - möglicherweise vom Autor beabsichtigte ;-) Assoziation. Nicht nur die Geschichte, sondern auch die Art und Weise, wie der Autor sie erzählt, fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Auch formal wird dies stark gestützt. Die Kapitel werden zum Ende hin immer kürzer, wodurch sowohl die Spannung als auch das Tempo geschickt gesteigert wird, bis es dann zu dem verblüffenden Ende - der Offenbarung - kommt. Ein wirklich durch und durch gelungenes Romandebüt. Bereits mit seinem ersten Roman muß SEBASTIAN FITZEK den Vergleich mit bekannten amerikanischen Thrillerautoren nicht scheuen. Interessant ist in diesem Zusammenhang zudem, dass SEBASTIAN FITZEK nicht nur nicht medienscheu ist, sondern geradezu die Kommunikation - das “Feetback” - mit seinen Lesern wünscht. Er ist in den sog. Social-Networks (Facebook u. Twitter) aktiv und fordert in seinem Nachwort sogar den Leser geradezu auf, mit ihm per E-Mail in Kontakt zu treten. Alles in allem eine uneingeschränkt angenehme und durchweg positive Erfahrung.
Kleines “Kuriosum” am Rande: eine “Charlotte” spielt im ersten Roman dieses Autors eine wichtige Rolle. 2010 ist SEBASTIAN FITZEK zum ersten Mal “Papa” einer Tochter geworden, raten Sie einmal, wie sie heißt…