Eine Frau, alleinerziehend, deren nun volljährige Kinder ausziehen, weshalb sie sich ihre Wohnung nicht mehr leisten kann und sich verkleinern muss, die versucht herauszufinden, wer sie eigentlich ist und dafür in Fotos, Erinnerungen und Familiengeschichten wühlt.
Die Autorin nimmt uns mit in die Gedankenwelt der Protagonistin, lässt uns an ihren Sorgen und Überlegungen teilhaben. Von daher ist der Schreibstil sehr passend gewählt.
Was die Zukunftsängste der Protagonistin angeht muss ich in zwei Bereiche unterscheiden. Alle Sorgen rund ums Alleinsein, neu Finden und Organisieren (müssen) kann ich nachvollziehen. Ich finde auch, dass dies im Buch gut und nahbar beschrieben wurde.
Auch die Handlung an sich gefällt mir - es geht um durchschnittliche Alltagssorgen, keine riesige Spannung, keine künstlich erzeugten Überspitzungen. Alles ist ruhig und nachvollziehbar.
Störend fand ich die ganze Thematik der Immobilien. Erst wird nur von der kleinen Stadtwohnung berichtet, die untervermietet wurde. Später kommt noch ein Haus auf dem Land dazu. In beiden will die Mutter nicht leben - macht sich aber ständig Sorgen, nichts Zahlbares zu finden, was ihren Ansprüchen genügt.
Nur schon die Tatsache, dass eine Mutter mit 2 Kindern gleich 3 Lebensräume für sich beansprucht, finde ich ziemlich dekadent. Dann aber auch noch wählerisch zu sein, das Wohnen in den eigenen Immobilien abzulehnen und dennoch zu Jammern ist für mich nicht nachvollziehbar und lässt mich in Hinblick auf die Beurteilung des Buchen mit einem faden Beigeschmack zurück.