Die Story ist topaktuell und anfänglich spannend umgesetzt, da die inszenierte Verschwörungstheorie schnell an Fahrt aufnimmt.
Der Leser erfährt das Geschehen aus der Sichtweise von Benny, ohne wirklich in ihn eintauchen zu können. Er blieb mir irgendwie fremd und distanziert.
Dass sich der Mittelteil zieht - wie ich es hier schon oft gelesen habe - kann ich nicht unterschreiben. Ja, die Dynamik entfaltet sich angesichts der knappen Zeit sehr rasch, aber trotzdem hat man an keiner Stelle den Eindruck, dass unrealistische oder unauthentische Ereignisse passieren. Vielmehr steigert sich das Geschehen so schnell, dass man kaum hinterherkommt. Das verleiht dem Roman seine Spannung.
Die eigentliche Auflösung ist enttäuschend und meines Erachtens nach wenig kreativ. ACHTUNG SPOILER! Wer die Auflösung von “Erebos 2” kennt, wird sich an vieles erinnert fühlen. Und erneut werden Menschen bedroht und ihnen Gewalt angetan, ohne Verantwortliche am Ende zur Rechenschaft zu ziehen. Ob das die korrekte Botschaft in einem Jugendroman ist. Letztlich wird das ohnehin schon egoistische Denken der Gesellschaft mit einem solchen Buch weiter angefeuert… SPOILER ENDE.
Mir kam es so vor, als wäre hier schnell ein neues Werk aus dem Boden gestampft worden, ohne sich über die Auflösung sonderlich viele Gedanken gemacht zu haben. Ob wir es hier wirklich mit einem “Thriller” zu tun haben - angesichts des Endes - wage ich zu bezweifeln…
Daher diese Bewertung, weil ich die Grundidee nicht übel fand und mich gut unterhalten gefühlt habe. Aber das Ende hat mir den Lesespaß doch gründlich verdorben.