[Werbung, Rezensionsexemplar]
Rezension zu Das Mädchen, das in den Wellen verschwand - Axie Oh
Einzelband| Loewe Verlag| Erschienen am 19.07.2023 | 384 Seiten
꧁Inhaltsangabe꧂
Minas Welt ist geprägt von schlimmen Stürmen, die vielen Menschen tagtäglich das Leben kosten. Um den Meeresgott zu besänftigen, wird jedes Jahr eine Braut auserkoren, welche zu ihm ins Reich des Meeres geschickt wird. Mina ist nicht die Auserwählte, opfert sich jedoch, um ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch als Mina im Reich des Meeres ankommt, muss sie erkennen, dass es viel schwerer ist die Braut des Meeresgottes zu werden als anfangs gedacht, denn auf dem Gott liegt ein Fluch…
꧁Handlung꧂
Axie Oh hat es geschafft, mich von der ersten Seite an in den Bann zu ziehen. Ich habe die Welt unter der Meeresoberfläche geliebt, welche so detailreich und lebendig beschrieben wurde. Als Mina zum Palast des Meergottes aufbricht, habe ich mit ihr mitgefiebert und mich liebend gern in die Welt der verschiedenen Götter, Sagen und Legenden ziehen lassen. Gegen Ende hin sind mir aber vermehrt immer mehr Sprünge in der Handlung und Szenen, die viel zu schnell abgehandelt waren, aufgefallen. Ich hätte mir an mancher Stelle gewünscht, dass sich Oh mehr Zeit für die Charaktere genommen hätte und auch, dass etwas mehr Spannung aufgebaut worden wäre. Die Geschichte war zu keiner Zeit langweilig, dennoch hatte ich immer mehr das Gefühl, dass es sich hier gelohnt hätte, eine Dilogie zu schreiben. Die Welt, die Oh erschaffen hat, bietet so vieles, was hätte erkundet und weiter ausgeführt werden können.
꧁Charaktere꧂
Mina war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist mutig, tapfer und klug und erzählt gerne Geschichten. Die Liebe für ihre Familie ist die treibende Kraft für ihre Handlungen und wird glaubhaft dargestellt. Auch andere Charaktere wie Shin und seine Begleiter oder Dai und Mask mochte ich sehr gerne. Die Dynamiken waren spannend, erfrischend und witzig. Auch die Götter, die auftauchen, waren interessante Figuren. Jedoch zieht sich hier auch mein Wunsch weiter, dass ich gerne mehr erfahren hätte. Ich hätte die Götter besser kennenlernen wollen und hätte mir gewünscht, dass den langsam erwachenden Gefühlen zwischen Mina und Shin (oder auch seinen Begleitern) mehr Raum gegeben worden wäre. Gerade gegen Ende hin ging mir alles etwas zu schnell und die Verbundenheit der Charaktere hat an Glaubhaftigkeit eingebüsst.
꧁Fazit꧂
Axie Oh hat eine wunderschöne und vielseitige Welt erschaffen, in die ich gerne eingetaucht bin. Die Charaktere waren interessant und spannend, hätten aber noch etwas mehr Tiefe vertragen. Auch die Handlung ist sehr zackig und wird dadurch oberflächlicher als sie hätte sein müssen. Meiner Meinung nach wurde hier Potenzial verschenkt, da mit dem Vorhandenen sehr gut eine Dilogie hätte gestaltet werden können. Nichtsdestotrotz habe ich Minas Reise gerne verfolgt und kann “Das Mädchen, das in den Wellen verschwand” empfehlen.