Die Protagonistin, eine Frau Mitte 50, deren Kinder nun nach Beendigung der Schulzeit ausziehen werden, macht eine Art Bestandsaufnahme. Sie ordnet ihr Leben neu, lässt uns an ihrem bisherigen Leben und ihren Gedanken dazu teilnehmen. So z.B. zum Thema
Solitude
“… mitunter mangelt es der Deutschen Sprache an Worten, an solchen, die einen menschlichen Zustand, einen Lebensstil korrekt auszudrücken vermögen. Solitude. Kein Deutsches Wort entspricht dem was Solitude meint und spürbar macht. Einsamkeit ist negativ konnotiert, sie ist nicht selbst gewählt, sie stösst einem zu. Niemand entscheidet sich für Einsamkeit, sie ist eine unangenehme Empfindung als Folge einer zufälligen oder absichtlichen Vereinzelung. Einsame Menschen erregen Mitleid, sie haben niemanden, sie trennten sich … oder sie wurden abserviert … sie finden niemand Neuen. …Niemand liebt seine Einsamkeit. Einsamkeit ist Schmerz…. Solitude ist kein Schicksal wie die Einsamkeit, sie ist eine Entscheidung… .”
Es sind Sätze wie diese, mit denen Doris Knecht zum Nachdenken und Innehalten anregt. Der ruhige, einfühlsame und unaufgeregte Stil hat mir sehr gut gefallen und passt meiner Ansicht nach sehr gut zum Inhalt des Buches.